Bauwerke & Denkmäler
UNESCO-Welterbe Ringsiedlung Siemensstadt
Goebelstraße 2, 13627 Berlin
Überblick
Die Großsiedlung Siemensstadt entstand im Stil des Neuen Bauens zu Beginn der 1930er Jahre. Sie ist das Gemeinschaftswerk der Architekten Walter Gropius, Otto Bartning, Fred Forbat, Hugo Häring, Paul R. Henning sowie Hans Scharoun, der auch die städtebauliche Planung lieferte. Da die Architekten der Vereinigung „Der Ring“ angehörten, wird die Siedlung auch Ringsiedlung genannt.
Mit der Siedlung sollten damals Kleinstwohnungen für Siemens-Mitarbeiter mit geringem Einkommen geschaffen werden. Allen Wohnungen gemein waren ein standardisierter Wohnungsschnitt und einheitliche Zimmergrößen. Scharouns Bebauungsplan sah eine Nord-Süd-Ausrichtung von mehrgeschossigen Zeilenbauten als aufgelockerte durchgrünte Stadt vor. Prägend wirkte sich in diesem Zuge auch der Erhalt des alten Baumbestandes aus. Für die Freiraumplanung war, wie auch für viele andere Siedlungen der Moderne, der Landschaftsarchitekt Leberecht Migge verantwortlich.
Trotz der strengen städtebaulichen Figur ergab sich durch das diverse Stilrepertoire der einzelnen Architekten ein abwechslungsreiches Siedlungsbild. Während die Zeilen von Walter Gropius z. B. im Stil des kühlen Funktionalismus errichtet sind, weisen die Bauten von Hugo Häring mit ausschwingenden Balkonen organischere Formen auf.
Besonders markant wirkt Scharouns trichterförmiger Bau, der den Zugang zur Siedlung von Südwesten markiert. Die an Schiffsarchitektur erinnernden Balkon- und Dachformen verliehen ihm den Namen „Panzerkreuzer“. Scharoun selbst wohnte lange dort. Im Norden bilden die niedrigeren Zeilen von Paul R. Henning den Übergang zum Volkspark Jungfernheide. Der sogenannte „Lange Jammer“, eine von Otto Bartning entworfene geschwungene Zeile, schließt das Areal hingegen nach Süden ab.
Zusammen mit fünf weiteren Siedlungen der Moderne in Berlin wurde die Großsiedlung Siemensstadt 2008 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Sie vermittelte damals die neuen Wohnstandards mit guter Belichtung und Belüftung und galt als wegweisend für den Wohnungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
Adresse
13627 Berlin, Goebelstraße 2
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