Bauwerke & Denkmäler
Untermarkt, Görlitz
Untermarkt, 02826 Görlitz
Überblick
Der Untermarkt ist der ältere der beiden Marktplätze der Stadt Görlitz. Seine erste Erwähnung als Marktplatz fällt in das Jahr 1305, also unmittelbar in die Zeit der Stadtrechtverleihung zwei Jahre zuvor. Seit 1340 bis in das 16. Jahrhundert taucht in den Urkunden der Stadt auch die Bezeichnung Ring auf, was natürlich auf die ringförmige Ausbildung des Platzes zurückzuführen ist. Offensichtlich gab es schon früh eine mittige Bebauung. Ab dem 14. Jahrhundert wird für diese Gebäude die Bezeichnung „Zeile“ geführt. In den nach Süden ausgerichteten Häusern hatten die „Reichkramer“, auch „Würz- und Seidenkramer“ ihre Verkaufsstellen. Der nach Norden zeigende Teil beherbergte die „Kleinkrämer“ oder „Pudirtzkrämer“. Hier befanden sich auch die Brot- und Schuhbänke, die Fisch- und Heringsbuden. Die ursprünglich aus Holz und Fachwerk bestehenden Gebäude der Nordseite wurden Anfang des 18. Jahrhunderts abgerissen und durch das heute noch bestehende Gebäude ersetzt. Es taucht in den Archivalien seit dieser Zeit als „Neues Kaufhaus“, „Börse“ oder „Kommissionshaus“ auf. Hier hielten die Kaufleute ihre wöchentlichen Versammlungen ab.
Die massiven südlichen Häuser der Zeile veränderten sich schon früher. Hier sind anteilig Renaissanceformen zu sehen. Das Haus 12 zeigt über dem Balkon die Jahreszahl 1526.
Das markanteste Gebäude der mittigen Bebauung finden Sie an deren Ostseite: die „Waage“. Das heute zusehende Gebäude entstand aufbauend auf gotischem, also deutlich älterem Gebäudebestand im Jahr 1600. Die beiden spitzbogigen Portale nach Süden und Osten, der im Erdgeschoss befindliche Waageraum und das Vorhangbogenfenster über dem heutigen Eingang zeugen von einer deutlich älteren Geschichte. Die Renaissance präsentiert sich durch die dreigeschossige Fassade, welche von Säulen mit Büsten des Baumeisters Jonas Roßkopf und anderen zeitgeschichtlichen Stadtbewohnern und Fantasiefiguren getragen wird. In den Obergeschossen des Hauses sind mehrere bemalte Holzbalkendecken erhalten.
Der meistbesuchte Ort des Untermarktes ist aber der Flüsterbogen im Haus Nr. 22 auf der Nordseite. Dieser Torbogen wurde um 1500 errichtet und trägt eine Reihe von spätgotischen Merkmalen, auch wenn man ihn nicht unbedingt als typisches gotisches Portal bezeichnen kann. Dazu gehören die kielbogenförmige Archivolte, die an deren Außenseite angeordneten Krabben, die mittige Kreuzblume und die beiden seitlichen Maskenkonsolen. Der Bogen selbst ist aber rund. Seine anziehende Wirkung auf Besucher hängt mit dem akustischen Phänomen zusammen, welches man hier beobachten - oder besser gesagt hören - kann. In der im Bogen umlaufenden Vertiefung überträgt sich der Schall von der einen zur anderen Seite. Was also auf der linken Seite hinein geflüstert wird, ist auf der rechten Seite zu hören, oder umgekehrt – probieren Sie das vielleicht „älteste Telefon der Welt“ ruhig einmal aus.
Beliebt bei Touristen sind u.a. ein Aufstieg auf den Rathausturm oder ein Foto am Flüsterbogen. Die Cafés und Restaurants laden zum Genießen ein, in den Arkadengängen der prächtigen Handelshäuser aus Renaissance und Barock lässt sich gemütlich schlendern.
Auf dem Untermarkt finden zahlreiche Veranstaltungen statt, z.B. der Schlesische Tippelmarkt (Mitte Juli) und der Schlesische Christkindelmarkt. Auch das Internationale Straßentheaterfestival Via Thea und das Altstadtfest (Ende August) locken Besucher auf den Platz.
Der Platz wurde in der Tradition schlesischer und böhmischer Marktanlagen mit Häuserzeile in der Mitte angelegt. Die mittelalterliche Handelsroute Via Regia führte über den Untermarkt.
Der Platz wurde in der Tradition schlesischer und böhmischer Marktanlagen mit Häuserzeile in der Mitte angelegt. Die mittelalterliche Handelsroute Via Regia führte über den Untermarkt.
Dieser Punkt ist auch eine Station unseres Audioguides.
Eigenschaften
familienfreundlich
Adresse
02826 Görlitz, Untermarkt
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