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    Bauwerke & Denkmäler

    Nationalparkzentrum Ruhestein

    Ruhesteinstraße 1, 72270 Baiersbronn

    Überblick

    Architektur /Sädtebau:
    Jörg Sturm, Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz
    Bauherrschaft:
    Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Pforzheim
    Fertigstellung:
    2020
    Auszeichnungen:
    Zertifikat in Silber mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) vom Bundes-Bauministerium gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
    Entwurfs- / Konzeptidee:
    Die erste Konzeptidee zum Nationalparkzentrum basiert auf der Struktur eines heimischen Urwalds, dessen wesentliches Kennzeichen Totholz ist. In Analogie zu den umgeknickten und übereinander gestapelten Baumstämmen im Nationalpark wurde das Gebäude nach den Funktionen in einzelne Riegel gegliedert.
    Auch die Oberfläche und Materialität der Fassaden greift dieses Thema der umgefallenen Bäume bzw. ihrer Baumrinde auf. Jedoch ist die Lage der Riegel nicht zufällig, sondern ergibt sich aus den vielfältigen Abhängigkeiten in Bezug auf die Hanglage, die Nutzungsbereiche und den zu erhaltenden Baumbestand. Der überwiegende Teil des Nationalparkzentrums (Verwaltung, Foyer, Betrieb) wurde auf einem baumfreien Plateau platziert, während die Ausstellungsbereiche und der Skywalk zum Teil freitragend in den Wald ragen. Die Neigung der Gebäuderiegel im Bereich der Ausstellung ermöglicht das barrierefreie Überwinden einer kompletten Geschosshöhe. Ebenso ist der Skywalk barrierefrei zu erreichen.
    Konstruktion:
    Die in den Wald hineingreifenden Bauteile platzieren sich exakt zwischen den als besonders schützenswert bestimmten Bestandsbäumen. Die hohen Lasten werden dabei über möglichst geringe Fundamentflächen abgetragen. Durch Pfahlgründungen erfolgt eine minimale Verdichtung des Bodens, Waldboden und Wurzelwerk bleiben zum Großteil unberührt. Der gewagte Gebäudeentwurf konnte nur durch den Einsatz modernster Holzbautechnologien Wirklichkeit werden und lotet dabei die Leistungsgrenzen des Baustoffes aus.
    Die verbauten Holzarten stammen zu größten Teil aus zertifizierten heimischen Beständen (90%). Zum Einsatz kamen vor allem heimische Weißtanne für konstruktive Bauteile und Innenausbauten sowie Schwarzwald-Fichte für die Schindelfassade. Lediglich die Schindeln des schwer erreichbaren Turmes wurden aus Alaskazeder gefertigt (0,5%). Für die vertikalen Tragkonstruktionen wurde größtenteils Baubuche-Furnierschichtholz aus der Rhön verwendet (9,5 %).
    Energetische Effizienz:
    Die Gebäudehülle weist einen Wärmeschutz in der Qualität eines Passivhauses auf und unterschreitet die gesetzlichen Vorgaben. Die Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser erfolgt zentral durch zwei Holzpelletkessel. Die Klimatisierung des Foyers, des Kinos und der Ausstellungsräume erfolgt über mechanische Lüftungsanlagen, welche dezentral in den Gebäuderiegeln angeordnet sind. Das sommerliche Kühlkonzept kommt ohne energieaufwändige Kälteerzeugung aus. Zwei Löschwasserzisternen liefern das benötigte Kühlwasser, das in einem weiteren Rückkühlschritt über ein Erdkollektorfeld geführt wird.
    Fazit:
    Die Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit des heimischen Baustoffes Holz etwa sowie die damit einhergehende regionale Wertschöpfungskette benötigen solche Vorbildprojekte, um Bauherren wie Planer gleichermaßen zu begeistern und damit einen immer größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können.
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    Adresse
    72270 Baiersbronn, Ruhesteinstraße 1

    Aktivität gefunden bei:

    Erstellt am: 27.10.2022, Quelle: Schwarzwald Tourismus, Autor:in: keine Angabe

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