Museen & Ausstellungen
11 - Station: Begehbarer Grabhügel
93339 Riedenburg
Überblick
Beim Bau der Schleuse in Riedenburg-Haidhof wurden Anfang des Jahres 1978 bei fürchterlichen Witterungsbedingungen und unter großem Zeitdruck archäologische Rettungsgrabungen durchgeführt. Auf der Grabungsfläche konnten zwei Gruppen von hallstattzeitlichen Steinsetzungen freigelegt werden, mindestens sechs kreisförmige und drei rechteckige Grundflächen ehemaliger Grabhügel und Grabbauten.
Trotz der widrigen Grabungsumstände bargen die Archäologen wertvolle Funde aus einzelnen Gräbern wie Beschlagteile eines Joches, Jochrosetten, Ringtrensen, Reste von Toilettenbesteck oder umfangreiche Geschirrsätze, bestehend aus Kegelhalsgefäßen mit Schöpfern, verschiedenartige Schalen und Schüsseln, die dem Verstorbenen als Geschirrservice für das Festmahl im Jenseits mitgegeben wurden. Auch Reste von Schweine- oder Lammknochen, Relikte der Fleischbeigaben für den Verstorbenen, fanden sich in den Gräbern.
Die Toten wurden im Gräberfeld von Haidhof, das ursprünglich wohl bis zu 50 Grabhügel umfasst haben wird, sowohl körper- als auch brandbestattet.
Die Fundstücke aus den Grabhügeln scheinen unterschiedliche soziale Stellungen einzelner widerzuspiegeln. So findet sich das Grab eines Wagen fahrenden Mannes neben einer ähnlich reichen Bestattung mit Symposiumsgeschirr, allerdings ohne Wagen, stattdessen nur mit einem Rad-Modell. Daneben kommen Grabinventare vor, die zwar eine reiche Geschirrausstattung zeigen, aber keinerlei Reste von Wagen oder anderen herausragenden Prestigegütern.
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93339 Riedenburg
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