Museumswald auf dem Ehscheid Berg

Im Pfälzerwald gibt es zwar immer wieder Einzelbäume gleichen Alters; ein geschlossener Kiefernbestand aus ca. 180 Bäumen ist jedoch nur hier, in der Waldabteilung "Klein Ehscheid" zu finden. Dies ist nicht nur für den Pfälzerwald einmalig, mit großer Wahrscheinlichkeit existiert in ganz Deutschland kein vergleichbarer Kiefernbestand. 

Beim Betrachten der Jahresringe auf einer Stammscheibe lassen sich die Wachstumsbedingungen bis zum "Geburtsjahr" eines Baumes zurück verfolgen. Breite Jahrringe und dicke Astansätze im Zentrum deuten darauf hin, dass die Bäume während der ersten Jahrzehnte einen großen Standraum hatten. Da in der damaligenZeit der Wald nur selten durch Aussaat begründet wurde, kann man davon ausgehen, dass der Museumsbestand auf natürliche Art, also durch Samenabfall entstanden sit. Infolge von Ausbeutung und Übernutzung - das Prinzip der Nachhaltigkeit war damals noch unbekannt - standen wohl nur wenige Altbäume auf einer großen aufgehellten Fläche sorgten mit ihren Zapfen für Nachwuchs. 

Nach dem zweiten Weltkrieg wäre das Schicksal des Museumsbestandes fast besiegelt gewesen. Auf Weisung der französischen Besatzungsmacht waren alle erntereifen Kiefernbestände zu erfassen und zum Einschlag vorzusehen. Somit hätten auch die Museumskiefern gemeldet werden müssen. Der damals im revier Appenthal tätige Scholl vergaß jedoch den Bestand (mit Absicht??). Damit riskierte er fast sein Leben. Bis zum Ende der Besatzungszeit blieb der Bestand vergessen, dann - kurz vor dem Abzug - erfuhr der französiche Kommandant davon. Doch er verzieh den Elmsteiner Forstleuten, er war selbst ein Forstmann. 

Auch in der heutigen Zeit erfolgt keine wirtschaftliche Nutzung der Kiefern, lediglich in den beigemischten Buchen werden Pflegeeingriffe durchgeführt. 

Die stärksten Kiefern haben einen Umfang von drei Metern - gemessen in Brusthöhe - während ihre Höhe nur bei 25 bis 30 Metern beträgt. Aber gerade weil die Bäume nicht so hoch gewachsen sind, wirken sie auf den Betrachter so wuchtig und majestätisch. Außerdem fällt auf, dass fas alle Bäume nicht kerzengerade stehen, sonder sich erheblich in Richtung Osten neigen. Dies ist wohl eine Folge des ständigen Kampfes mit den bei uns vorherrschenden Westwinden und lässt ahnen, dass irgendwann in ferner Zukunftauch die Zeit dieser Riesen abgelaufen sein wird.