Preußengrab - Ichtershausen

Hier findet sich ein Gemeinschaftsgrab, in dem einst 700 preußische Soldaten beigesetzt wurden, die während der Befreiungskriege (1813 / 14) in einem Lazarett nahe Ichtershausen verstorben waren.

Als Preußen, Österreicher und Russen die Stadt Erfurt, die unter französischer Besatzung war, belagerten, drängten sich die Truppen auch in Ichtershausen zusammen. Die Bedingungen und die Versorgung waren ebenso schlecht, wie auch die Hygiene. Seuchen und Infektionskrankheiten breiteten sich schnell aus.

In Ichtershausen wurde das Schloss Marienburg zu einem Reserve-Lazarett umgebaut, das vor allem an Infektionen erkrankte preußische Soldaten behandelte. Die Belegung umfasste etwa 1400 Mann. Die verbreitesten Krankheiten waren wahrscheinlich Typhus und Ruhr. Um die 700 Männer erlagen ihrer Krankheit.

Durch die extreme Überbelegung des Lazaretts mussten Soldaten auch in Privatquartieren im Dorf untergebracht werden. Krankheiten verbreiteten sich so auch unter den Bewohnern von Ichtershausen und forderten mit 152 Toten fast ein Viertel der Bevölkerung.

Noch lange nach der Auflösung des Lazaretts im Jahr 1814 traute sich kein Dorfbewohner in das alte Schloss aus Angst vor Krankheitserregern. 

Schließlich baute man es 1877 zum Kern eines Landesgefängnisses um.

Das Denkmal an der Gera wurde bereits 1819 durch die Ichtershäuser Bewohner aufgestellt. Der Bildhauer war der Bürger Ramming aus Neudietendorf. Den Entwurf lieferte Johann Georg Wendel aus Erfurt. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen verlieh den Bürgern Ichtershausens als Anerkennung für die Krankenpflege und die Errichtung des Denkmals Goldmedaillen. 

Die Inschrift des Denkmals lautet: