Luthers Sterbehaus in Eisleben: Letzte Wege des Reformators

Nach einem abwechslungsreichen Leben kehrt Martin Luther schließlich in einen Geburtsort Eisleben zurück, wo er am 18. Februar 1546 starb. Aufgrund des Irrtums eines späteren Chronisten ging man lange Zeit davon aus, dass Luthers Sterbeort das Haus am Andreaskirchplatz 7 war. Heute weiß man, dass der Reformator wohl im Haus am Markt 56 verstarb, das jedoch ebenfalls der Familie Drachstedt gehörte, bei der Luther damals Gast war.  Das Museum rund um Luthers letzten Lebensweg ist allerdings im Gebäude am Andreaskirchplatz untergebracht und – ebenso wie das Geburtshaus – ein Anziehungspunkt für Touristen. Die Ausstellung „Luthers letzter Weg“ zeichnet zum einen die letzten Tage und Stunden des Reformators nach. Darüber hinaus gibt sie einen Überblick darüber, wie Martin Luther selbst mit dem Thema Tod und Sterben umgegangen ist. Er selbst war in seinem Leben mehrfach Trauernder und Betroffener sowie Tröster und Seelsorger. So wundert es nicht, dass diese Rollen auch einen Einfluss auf sein Wirken und die von ihm gelebte Theologie hatte. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen die sogenannten Sterberäume – das Schlaf- sowie das Sterbezimmer Luthers. Dank der detailgenauen und epochentreuen Rekonstruktion geben die Räumlichkeiten einen historischen Einblick in die Zeit, als Luther zurück nach Eisleben kam und hier verstarb. Unter den Exponaten befindet sich zudem das originale Bahrtuch, das damals den Sarg Martin Luthers bedeckte. Wer Eisleben besucht und sich mit den Lebensstationen des Reformators beschäftigt, sollte das Sterbehaus keinesfalls verpassen. Nach einer umfangreichen, mehrjährigen Sanierung erstrahlen die Räumlichkeiten des Museums in neuem Glanz und wurden sogar mit verschiedenen Architekturpreisen ausgezeichnet.