Burgen & Schlösser
Felsenburg Buchfart
99438 Buchfart
Überblick
Der Blick auf ein Stück Thüringer Geschichte Etwas außerhalb des Ortes Buchfart befindet sich die Felsenburg. Die am Muschelkalk-Steilhang der Ilm gelegene Burg ist die einzige Höhlenburg Thüringens. In Mitteldeutschland und darüber hinaus ist sie einzigartiges Zeugnis einer hochmittelalterlichen Befestigungsanlage und von besonderem kulturhistorischem Rang. Die noch heute sichtbaren Kammern und Aushöhlungen wurden wahrscheinlich seit dem 10. Jahrhundert in den Berg getrieben. Um das 12. Jahrhundert wurden dort in einer Reihe über etwa 110 m Länge und in einer Höhe von 40 Meter oberhalb der Ilm 12 Kammern unterschiedlicher Größe in die steile Felswand gehauen. Die Kammern waren durch eine Hangmauer im Baustil der Romanik miteinander verbunden. Einige Mauerreste sowie eine rundbogige Tür sind heute noch sichtbar. Historische Bodenfunde weisen auf eine noch ältere Besiedlung dieser Anlage hin. Bedeutende archäologische Funde sind z. B. eine goldene Fibel oder ein Osiriskopf aus dem ägyptischen Reich. Sie sind im Museum für Ur- und Frühgeschichte in Jena zu bewundern. Wahrscheinlich diente die Burg einst als Fluchtburg. Die befestigten Höhlen könnten aber auch als Zufluchtsstätten benutzt worden sein, als im Jahre 531 Sachsen und Franken gemeinsam das Thüringer Königreich besiegten. Ab dem 15. Jahrhundert verfiel die Burg systematisch – die Witterung hatte diesem einzigartigen Bauwerk stark zugesetzt. Inzwischen hat die Natur einen bedeutenden Teil der Burg zerstört. Die einstige Zugangssituation und die Außenmauern sind nicht mehr rekonstruierbar. Aus Sicherheitsgründen ist der Zugang heute gesperrt und nur aus der Ferne lässt sich die beeindruckende Größe der Felsenburg erkennen. Sagenumwoben Viele Sagen ranken sich um die Felsenburg, wie die Sage von Trutina, dem Wunderfräulein des Berges. Sie soll wunderschön sein. Wenn der Frühling kommt, reitet sie auf einem weißen Hirsch mit goldenem Geweih zu Tal, umringt und gefolgt von zarten Luftgestalten. Im Herbst, wenn die Blätter fallen, kehrt sie zur Burg zurück. Wer sie sieht, wird von ihr angezogen, hinauf zur Burg und hinein in die Felsen gezogen. Am Eingang der Burg warnt ein getreuer Eckard jeden, der ihr folgt, doch ihr Zauber ist zu groß. Keiner ist jemals wiedergekommen, hinter dem sich die Pforten der Burg geschlossen haben. Entlang der Ilm führt der Ilmtal-Radweg auf der Etappe 3 - Von Kranichfeld über Bad Berka bis nach Weimar. Kurz vor Buchfart hat man vom Radweg aus einen schönen Blick linkerhand auf die Burg.
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99438 Buchfart
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