Simonetti-Haus in Coswig: Barockes Erbe und lebendige Kulturstätte

Das Simonetti-Haus in Coswig, 1699 als Adelssitz erbaut, ist heute ein bedeutendes Kulturdenkmal und eine lebendige Begegnungsstätte. Der ursprüngliche Bau wurde für den fürstlichen Stadthalter Freiherr von Meder errichtet, der möglicherweise ein Labor für alchemistische Experimente betrieb. Besonders beeindruckend sind die kunstvollen Stuckdecken, die vermutlich von der Werkstatt um Giovanni Simonetti, einem bedeutenden Stuckateur des Barock, gestaltet wurden. Die filigranen Darstellungen aus der griechischen Mythologie sind ein herausragendes Beispiel barocker Raumkunst.

Das Haus wurde 2007 vor dem drohenden Abriss gerettet und dient seither als Kulturzentrum. Konzerte, Ausstellungen und Lesungen finden regelmäßig im historischen Festsaal aus dem Jahr 1888 statt, der mit seinem barocken Ambiente begeistert. Besonders beliebt ist die Veranstaltungsreihe „Katzenmusik“, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Auch private Feiern können in diesem eindrucksvollen Rahmen stattfinden.

Neben den kulturellen Veranstaltungen ist das Simonetti-Haus auch architektonisch von großer Bedeutung. Die originalen Stuckarbeiten wurden aufwendig restauriert und sind ein beeindruckendes Zeugnis barocker Kunstfertigkeit. Das Haus steht Besuchern nicht nur am „Tag des offenen Denkmals“ offen, sondern kann auch das ganze Jahr über besichtigt werden. Die malerische Lage in Coswig macht den Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Das Simonetti-Haus ist ein Muss für Kulturinteressierte und alle, die die Geschichte und Kunst der Barockzeit hautnah erleben möchten.