Burgen & Schlösser
Burg Posterstein
Burgberg 1, 04626 Posterstein
Überblick
Die auf einem Felsvorsprung gelegene Höhenburg hieß bis ins 16. Jahrhundert nur “Burg Stein”, obwohl hier bereits 1329, als Heinrich II. Reuß von Plauen zu Greiz (1306-1350) die Herrschaft dem böhmischen König als Lehen auftrug, die Familie “Puster zum Stein” saß. Die Lehensauftragung wurde von den Wettinern als Verstoß gegen ihre Rechte gewertet. In der Tat scheint Heinrich I. “der Reuße” von Plauen (1274-1295) die Burg während seiner Zeit als Reichslandrichter im Pleißenland (1291) an sich gebracht zu haben. Freilich gehörte sie seinerzeit auch den Wettinern nicht.
Im Ergebnis des Vogtländischen Krieges (1354-1357) ist es daher auf eine höhere Weise richtig, dass die Herrschaft Posterstein größtenteils an die Wettiner fiel, Burg Stein indes den Reußen blieb, die 1358 die Lehenshoheit Karls IV. anerkannten. Beim Erbteilungsvertrag der Reußen von 1359 geht der Stein faktisch an Heinrich IV. “den Mittleren” (1359-1370) und Heinrich V. “den Jüngeren” (1359-1398) Reuß zu Ronneburg.
Die Puster waren alte Parteigänger der Vögte. Bereits 1248 zeugt Heinrich Puster senior für die Weidaer. Von 1313 bis 1348 ist Heinrich Puster Richter der Weidaer in Hof. Die Gebrüder Puster besaßen Posterstein bis 1505. Ihnen folgte Nickel von Ende (1505-1528), Anschließend baute die Familie von Pflugk die alte Burg in ein modernes Renaissance-Schloss um, trugen die Ringmauer weitgehend ab und errichteten 1575 den Treppenturm (Wendelstein).
Gut mittelalterlich ist der weithin sichtbare Bergfried, der heute bis zur Spitze der Wetterfahne 42 Meter misst. Er wurde aus dem Gestein aufgetürmt, das man beim Bau des die Burg nach Süden sichernden, sechs Meter tiefen Halsgrabens aushob. Der Nordhang fiel steil zum Flüsschen Sprotte hin ab und bedurfte keiner weiteren Sicherung.
Die mittelalterlichen Verhältnisse wurden bereits seit dem 15. Jahrhundert rückgebaut, durch die Zuschüttung des Grabens und den Bau der steinernen Brücke, die heute zum Eingang führt, im 18. Jahrhundert gänzlich verunklart. Auch besaß der Bergfried als letzter Rückzugsort keine bequeme Holztreppe. Ein Fenster in zwölf Metern Höhe verweist noch auf den alten Einstieg, den man nur mit einer Leiter erreichte. Die Aussichtsplattform war einst Wehrplattform. Sie dürfte entsprechend gedeckt und mit Zinnen gegürtet gewesen sein.
Tipp:
Die Familien-Ausstellung “Die Kinderburg” begleitet junge Besucher durch die Burg – vom Verlies bis auf den Turm.
Eigenschaften
familienfreundlich
Adresse
04626 Posterstein, Burgberg 1
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