Schloss Oranienbaum: Niederländisches Flair im Herzen Deutschlands

Schloss Oranienbaum ist ein beeindruckendes Beispiel niederländischer Architektur in Deutschland. Errichtet ab 1683 von Prinzessin Henriette Catharina aus dem Haus Oranien-Nassau, diente das Schloss zunächst als Sommerresidenz und später als Witwensitz. Die Architektur des Schlosses spiegelt die Verbundenheit der Prinzessin mit ihrer niederländischen Heimat wider, was durch den Einsatz des niederländischen Baumeisters Cornelis Ryckwaert noch verstärkt wurde.

Im Inneren des Schlosses finden sich prächtige Räume, die einst mit kostbaren Ledertapeten, Fayencen und Gemälden geschmückt waren. Heute sind der Fliesenkeller, der Ledertapetensaal und der Spiegelkristallsaal Zeugnisse dieser opulenten Vergangenheit. Besonders eindrucksvoll ist der Spiegelkristallsaal, der durch moderne Glasobjekte des niederländischen Künstlers Bernhard Heesen eine besondere Atmosphäre erhält.

Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, ein Nachfahre der Fürstin, verlieh dem Schloss im späten 18. Jahrhundert eine besondere Note, indem er den barocken Inselgarten in einen englisch-chinesischen Garten umwandelte – einzigartig in Deutschland. Zudem wurde die lang gestreckte Orangerie, die bis heute mediterrane Zitrusfrüchte beherbergt, zwischen 1810 und 1812 errichtet.

Schloss Oranienbaum lädt dazu ein, die barocke Pracht und das niederländische Erbe in einem einzigartigen historischen Kontext zu erleben. Die fortlaufenden Restaurierungsarbeiten erlauben es den Besuchern, die Geschichte dieses außergewöhnlichen Ortes hautnah zu entdecken und in die faszinierende Welt der Fürstin Henriette Catharina einzutauchen.