Parks & Gärten

    Zwingerparkt/Wenktreppe

    Hauptstr ., 77652 Offenburg

    Überblick

    Der Zwingerpark unterhalb der Stadtmauer zählt zu den schönsten Parkanlagen Mittelbadens. Die Anlage mit Teichen, Wasservögeln und herrlichem Baumbestand entstand 1899. Über die Wenktreppe, benannt nach ihrem Stifter, gelangt man vom Park mitten in die historische Altstadt.
    Die Parkanlage erstreckt sich entlang der südwestlichen Stadtmauer im zugeschütteten ehemaligen Festungsgraben mit einem bis zur Hauptstraße reichenden alten Baumbestand. Die Vegetation kann sich hier besonders gut entwickeln, weil die Stadtmauer die kalten Nordwinde abhält. Bereits 1887 hatte sich der "Verschönerungsverein" für eine Fortführung der Anlagenpromenade um die ganze Altstadt eingesetzt. Mit der Eröffnung des Zwingers am 21. Mai 1899 konnte dann ein Anlagenrundgang um die Mauer der ehemaligen Reichsstadt geschaffen werden. Noch heute bietet der Zwingerpark eine Atmosphäre der Ruhe.
    Am Engpass der Anlage, an dem die Mauer nahe an den Mühlbach herantritt, sind von der alten Befestigungsanlage noch zwei Rondelle (achteckige Bastionen) erhalten. Sie erinnern daran, dass die Stadt mit ihrem dreifachen Mauerring vor dem Einsatz von Feuerwaffen kaum zu erstürmen war. Damals teilten Palisaden äußeren und inneren Zwinger. Auf der Westseite fehlten die Gräben, hier bot der Mühlbach genügend natürlichen Schutz. Die innere Stadtmauer schützten neun Türme. Drei befanden sich über den Toren, dem Kinzigtor (am Stadtbuckel), dem Schwabenhausentor (beim Isenmanndenkmal, Ende der Lange Straße) und dem Neutor (am Eingang zur Rée-Anlange, in der Hauptstraße). Zwischen Kinzig- und Neutor standen standen der Kittelturm, der Milterturm und der Badstubenturm. Zwischen Neutor und Schwabenhausentor der Klosterturm, der Kähnerturm und der Schadturm. Achtzehn Rondelle verstärkten die Mauern. Vorwerke sicherten die Tore. Über den Hauptgraben führten Fallbrücken, die von zwei Mann hochgezogen werden konnten. Nach dem Aufkommen der Feuerwaffen entstanden im Laufe des 16. Jahrhunderts an den Ecken Bollwerke, das Bollwerk zum Schwarzen Hund (beim Vincentiushaus), das Bollwerk beim Bad (Marienhaus), das Klosterbollwerk, die innere Schanze beim Kähnerturm, das Schwabenhauser Bollwerk und das Kinziger Bollwerk.
    Im Dreißigjährigen Krieg verstärkte der Kommandant Reinhard von Schauenburg diese Verteidigungsanlage durch Schanzen. Innerhalb der Stadtmauer folgte eine unbebaute Zone, die die rasche Besetzung der Mauer ermöglichte. Erst später, als die Bevölkerung rascher zunahm, hat man bis an die Mauer gebaut.
    Der Mühlbach, ein als Floßkanal benutzter alter Kinzigarm, bildete die westliche Grenze der Reichsstadt. Von den vier Offenburger Bächen Mühl-, Kronen-, Gerber- und Waldbach ist er heute noch als einziger in seiner ganzen Länge vorhanden.
    Der Kronenbach floss früher von der Badstraße nördlich der Eisenbahnbrücke kommend, durch die Weberei Clauss, den Bauhof, unter der Hauptstraße durch zur Spinnerei und Weberei. Er trieb in der Clauss'schen Fabrik eine Turbinenanlage für die Webstühle an und zog an der Wäscherei Burg, mehreren privaten Wasch- und Badehäusern und dem alten Frauenbad vorbei.
    Der Gerberbach diente den Gerbern in der Badstraße und bewegte zwei Wasserkraftanlagen (Ölmühle Henco und Schäftefabrik Heuberger), die zusammen etwa zwanzig PS Leistung erbrachten.
    Der Waldbach, eine Fortsetzung des Zell-Weierbacher Talbachs, fließt heute noch entlang der Zeller Straße, am alten Friedhof vorbei, verschwindet dann in einem großen Rohr, bis er am Okengymnasium wieder ans Tageslicht kommt und hinter der Elsässer Straße in den Unteren Mühlbach einmündet. Einst war sein oberirdischer Weg länger: Zwischen der heutigen Carl-Blos-Straße und der Goethestraße plätscherte er bis zur Rammersweirer Straße, wo er an den Bahnanlagen in den Boden verschwand.
    Die Schaffung neuer Energiequellen, die Erfindung der Waschmaschine, der Auszug der Industriebetriebe in die Vorstädte und der hohe Geländebedarf für den städtischen Verkehr machten die Bäche überflüssig. Es ist jedoch bedauerlich, dass man sie nahezu ganz zugeschüttet hat (1956), denn sie könnten den Planern heute reizvolle Lösungsmöglichkeiten zur Auflockerung oder Trennung von Stadtvierteln eröffnen.
    Die Max-Wenk-Treppe, Verbindungstreppe zwischen Zwinger und Innenstadt aus Natursteinen, wurde vom Mannheimer Industriellen Adolf Wenk-Wolff, Sohn des Offenburger Kaufmanns Max Wenk, gestiftet. Der Architekt Friedrich Abel hat den Entwurf angefertigt. Die Eröffnung der Treppe fand am 28. Juni 1908 statt, am gleichen Tag, an dem auch das Isenmann-Denkmal eingeweiht wurde.
    Oberhalb der Treppe lag bis zur Verlegung an den Platz der späteren Dreifaltigkeitskirche im Jahr 1830 der Friedhof der Pfarrkirche. An ihn erinnern noch einige Grabmale an der Südseite. Der Platz bildet eine Ruhezone unweit der betriebsamen Hauptstraße.
     
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    Adresse
    77652 Offenburg , Hauptstr .

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    Erstellt am: 02.11.2012, Quelle: Stadt Offenburg, Autor:in: keine Angabe

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