![](https://img.oastatic.com/img2/17747248/735x500f/variant.jpg?proj=api-meinestadt&key=VOAETZTC-EMWGMIYZ-4OSSPKPI)
Religiöse Bauwerke
Emmauskirche - Borna
Martin-Luther-Platz, 04552 Borna
Überblick
Sie ist eine der berühmtesten Kirchen in Sachsen und im Großraum Leipzig.
Ihre Geschichte und damit auch die Geschichte des Örtchens Heuersdorf beginnt Ende des 13. Jahrhunderts. 1297 erstmals erwähnt, ist sie eine der ältesten Kirchen im gesamten Bundesland. Die Saalkirche mit Rechteckchor hat auf der Nord- und Westseite keine Fenster. Das charakterisiert sie als eine mittelalterliche Wehrkirche. Unterstützt wird diese Annahme auch durch das Fehlen der Priesterpforte, die normalerweise bei derartigen Feldsteinkirchen typisch ist. Die Kassettendecke der Kirche stammt aus der Zeit der Renaissance, ist aus Holz und wird allein von einer einzigen Stütze getragen. Weitere prägende Inneneinbauten sind der Kanzelaltar und die aus der Neorenaissance stammende Orgel. Der Turm der Kirche bietet 2 Glocken Platz, die 1829 in Apolda gegossen wurden.
Ihre Berühmtheit erlangte die auf den ersten Blick unscheinbare Kirche im Jahr 2007. Heuersdorf gibt es heute nicht mehr. Der Ort musste dem Tagebau "Vereinigtes Schleenhain" weichen, denn unter ihm lagerten rund 50 Mio. Tonnen Braunkohle. Da aber die Kirche eine so immense kulturhistorische Bedeutung besitzt, wurde der MIBRAG (Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft) auferlegt, dieses Kulturgut zu bewahren.
So wurde der Entschluss gefasst, die Kirche im Ganzen in das 12 Kilometer entfernte Borna umzusetzen. Der letzte Gottesdienst am alten Standort fand am Ostermonatg 2007 statt. Danach begannen die umfangreichen Vorbereitungen und Sicherungsmaßnahmen für den Transport.
So wurde zuerst das gesamte Inventar der Kirche ausgebaut. Danach wurde das Feldsteingemäuer, das aufgrund der unregelmäßigen Verbindung bei einem Transport auseinanderzubrechen drohte, mit Schaummörtel verpresst und zusätzlich außen mit 5 massiven Stahlgürteln fixiert und innen mit einem Stahlgerüst gestützt. Der Dachstuhl und der Glockenturm wurden mit insgesamt 12 m³ ausgesteift. Anschließend wurde die gesamte Kirche in einem Stück vom Fundament getrennt und mittels hydraulischer Stempel 1,5 Meter aus dem Boden gehoben.
Der Bau, mit einem Gewicht von 665 Tonnen, wurde anschließend auf ein Spezialfahrzeug mit 40 Achsenlinien und einer Leistung von 800 PS abgesetzt und konnte seine Reise am 23. Oktober 2007 nach Borna antreten.
Nach der Überquerung von zwei Eisenbahnlinien und den Flüssen Pleiße und Whyra erreichte die Kirche nach Passage der letzten Engstelle am Martin-Luther-Platz in Borna mit einem Spielraum von 2 Zentimetern nach links und rechts schlussendlich und planmäßig ihren neuen Standort am Reformationstag 2007. Die Kosten für den Transport beliefen sich auf ca. 3 Mio. Euro.
Schon zu Ostern im darauf folgenden Jahr konnte die Kirche nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder eröffnet werden.
Adresse
04552 Borna, Martin-Luther-Platz
Das aktuelle Wetter
1°
heiter
Heute scheint den ganzen Tag die Sonne – pack’ die Sonnenbrille ein!
Regenwahrsch.
5%
Temperatur
2° / -8°
Die Aussichten
Weitere interessante Themen
Touren & Routen
Freizeit genießen