Rubrik auswählen
    Religiöse Bauwerke

    Dorfkirche Gnandstein

    Schulberg, 04655 Kohren-Sahlis OT Gnandstein

    Überblick

    Die Kirche wurde etwa zur gleichen Zeit gebaut, wie die Burg Gnandstein. Da die Burgherren zu Gnandstein damals die Mittel aufbrachten, die Kirche zu bauen und auszustatten, sicherten sie sich langfristig bestimmte Mitbestimmungsrechte. Sie hatten das Vorschlagsrecht für den Priester, die Aufsicht über das Vermögen, durften Wappen und Namensinschriften in der Kirche anbringen und die Patronatsloge einrichten. Ihnen wurde zudem das Recht zur Bestattung der Familienangehörigen in der Kirche eingeräumt.
    Die heutige Kirche entstand 1518 im Auftrag der Familie von Einsiedel. Die vollständige Ausstattung der Kirche mit Gewölben zeugt vom damaligen Reichtum der Gemeinde.
    Bereits im Jahr 1525 hat die Kirche ihren ersten evangelischen Pfarrer. Der damalige Burg- und Patronatsherr Heinrich Hildebrand von Einsiedel war ein persönlicher Freund Martin Luthers. 34 Jahre später wird einer der ersten evangelischen Epitaphaltäre in der Kirche zu Gnandstein aufgestellt. Beauftragt wurde dafür vermutlich der Dresdner Maler Christoph Enderlein. Der Altar steht noch heute in der Kirche. Er ist eines der wenigen Einrichtungselemente, die die Plünderung der Kirche und Pfarrei durch Wallensteins Truppen im Jahr 1632 überstanden. Die Glocken der Kirche wurden 1638 erneuert.
    1640 verfügt Hildebrand III. von Einsiedel die Erneuerung und weiter Ausgestaltung der Familiengrablege. Dazu wurden neun Sandsteinplatten mit lebensgroßen Statuen der Einsiedels entlang der Chorwände aufgestellt. Der achteckige Dachreiter, welcher die Turmuhr beherbergt, wurde zwischen 1661 und 1662 aufgesetzt.
    Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die verschiedenen Epitaphen der Kirche errichtet und ausgestaltet. Die Kirche besitzt im Übrigen einen der ältesten Kanzelaltäre Sachsens.
    Die erste größere Instandsetzung der Kirche erfolgt 1817. Die Orgel, ein Werk der Firma Schimdt & Berger aus Borna, wurde 1890 eingebaut. Um 1909 erfolgte die zweite große Renovierung. Dabei wurde der Außenputz entfernt und das Gestühl erneuert. Man entschied sich auch, die Grabplatten aus dem Boden des Chorraumes zu entfernen.
    Noch zu DDR-Zeiten wurde das Kirchendach komplett neu gedeckt. Nach der Wende werden die Außenwände wieder neu verputzt, um den Originalzustand wiederherzustellen. 
    overview of the map
    Adresse
    04655 Kohren-Sahlis OT Gnandstein, Schulberg

    Aktivität gefunden bei:

    Erstellt am: 16.03.2016, Quelle: Thüringen-entdecken.de, Autor:in: keine Angabe