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    Religiöse Bauwerke

    Kirchenburg Walldorf

    Kirchenburg Walldorf, 98639 Walldorf

    Überblick

    Schon lange vor ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 982 in einer Schenkungsurkunde an die Petruskirche zu Aschaffenburg wurde die Walldorfer Kirchenburg als Königshof gegründet. Die Befestigung lag an der Nordgrenze des ehemaligen Frankenreiches am Werraübergang der alten Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Gotha und Erfurt (Frankfurter Straße). Um den Königshof entstand später der Ort Walldorf.
    1008 übernahm das Bistum Würzburg den Ort Walldorf mit seinem Burgberg und baute die Wehranlage zur bischöflichen Festung um. Man errichtete eine erste Kapelle, der später eine Kirche folgte. Noch heute sind aus jener Zeit romanische Fensteröffnungen sichtbar. Zur eigentlichen Kirche wurde die Anlage erst im Spätmittelalter.
    Das Kirchengebäude „zu unserer lieben Frauen“ wurde in der heutigen äußeren Gestalt 1587 errichtet, 1634 im Dreißigjährigen Krieg durch Brandschatzung bis auf das Mauerwerk zerstört, aber von 1648 bis 1651 neu hergerichtet. Die Kirche steht fest auf Sandsteinfels, der mit Ringmauern, 5 Bastionstürmen, zahlreichen Schießscharten und Resten des alten Wehrganges immer noch sehr verteidigungsfähig anmutet. Der Fußboden der Kirche liegt 11 m über der Dorfstraße. Innerhalb der 4 bis 8 m hohen Ringmauer besaß jeder Bauernhof einen Gaden, das ist ein Schuppen oder ein kleiner Keller zum Unterbringen der Vorräte in Belagerungszeiten. Über die verschiedenen Bauepochen hinterließen Romanik, Gotik und Renaissance ihre Spuren. 
    Eine umfangreiche Restaurierung der Anlage begann im Jahr 1991 mit einem internationalen Jugendlager und mit örtlichen ABM-Kräften als Bauvorbereitung. Es folgte die Entwässerung der Anlage und die Wiederherstellung der Wehrmauer, wie auch die statische Sicherung der Hohlräume im Burgberg. Ebenso rettete man die Gaden vor dem völligen Zerfall und sanierte die Kirchschule. Das Kirchendach wurde ersetzt und das Innere der Kirche in den Jahren 2006/07 vollständig saniert.
    Am 3. April 2012 zerstörte ein verheerendes Feuer die Walldorfer Kirche. Über 100 Feuerwehrleute konnten nicht verhindern, dass dabei wertvolles Kulturgut unwiederbringlich verlorenging. Übriggeblieben sind deutlich beschädigte Mauern und verkohlte Balken.
    Der Gemeindekirchenrat beschloss, die Walldorfer Kirchenburg unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wieder aufzubauen. Schon im Juni 2012 wurde die Brandruine beräumt und gesichert. Seit Mitte 2013 wurde im 1. Bauabschnitt der Kirchturm restauriert, am 11. Oktober die rekonstruierte Turmhaube gesetzt. Im Juli 2014 konnte er in neuer alter Pracht wieder bewundert werden. Zugleich musste der der Bau des Glockenstuhls und Bronzeguss des Geläuts geplant werden, da die alten, "gebrannten" Glocken nicht mehr verwendet werden konnten. Am 29. August 2014 wurden 9 Bronzeglocken in der Glockengießerei Bachert Karlsruhe gegossen, darunter die 4 für die Kirche Walldorf. Der 2. Bauabschnitt 2014 ist die statisch-konstruktive Sicherung der Mauerwerkswände des Hauptschiffes, des Altarraumes und der Grüfte. Dann bekommt das Hauptschiff ein neues Dach. Parallel dazu gibt es Reparaturarbeiten an der Wehrmauer. Der dritte Bauabschnitt ab 2015 beinhaltet den Ausbau der Kirche und die Ausstattung des Kirchenraumes sowie die Gestaltung der Außenanlagen.
    Den aktuellen Stand kann man bei einem Besuch erleben und sich die weiteren Vorhaben ggf. vom sehr engagierten Pfarrer Heinrich Frhr. von Berlepsch erklären lassen.
    Interessant und herausragend ist das Projekt Biotopkirche Walldorf: www.facebook.com/Biotopkirche.Walldorf
    Mehr Informationen und Fotos zur Geschichte, zum Brand und Wiederaufbau: www.facebook.com/KirchenburgWalldorf | plus.google.com/...
    overview of the map
    Adresse
    98639 Walldorf, Kirchenburg Walldorf

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    Erstellt am: 29.06.2016, Quelle: Thüringer Wald, Autor:in: keine Angabe

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