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    Religiöse Bauwerke

    St. Nikolaus - Leutra

    Leutra 16, 07751 Jena OT Leutra

    Überblick

    Das kleine Gotteshaus am Hang des Leutratales ist eine Filialkirche von St. Laurentinus zu Maua. Oberhalb der Kirche am Hang des Jagdberges lag einst der Weinberg des Patronatsklosters im Erzgebirge. Die Zisterzienser hatten einst den Weinbau aus dem Burgund mit nach Sachsen gebracht und fanden in den Hügeln gute Bedingungen für den Anbau. Allerdings war die Bestellung sehr mühsam und das Erzgebirge war weit entfernt. So kam es, dass bereits im 16. Jarhrhundert mit dem EInzug der Reformation die Weinwirtschaft wieder eingestellt wurde. Nur der Herrenweingarten an der Kirche in Leutra überdauerte etwas länger.
    Ursprünglich war St. Nikolaus eine reine romansiche Kirche. Noch heute ist dies an dem Torbogen über der Eingangstür erkennbar. Auch der Taufstein stammt aus dieser Zeit. Er wird auf das 12. Jahrhundert datiert. Die Kirche entspricht einer, für Thüringen typischen Chorquadratkirche. Später  in der Übergangszeit zur Gothik entstand, wie auch bei vielen anderen Gotteshäusern, der Turm.
    St. Nikolaus war mit seinem dicken Mauerwerk einst als Wehrkirche und Fluchtburg konzipiert worden. Noch heute kann man Reste des Wehrganges und der Schießscharten. Eine besondere bauhandwerkliche Ausgestaltung ist das an der Ostseite eingebaute Elfpassfenster, die Rosette von Leutra. Es symbolisiert die elf Jünger Jesu, welche sich am Ostermorgen versammelten. Ursprünglich begann zu St. Nikolaus das Abendmahl in der Ostermesse genau zu dem Zeitpunkt, als die ersten Sonnenstrahlen durch eben jenes Fenster auf den Altar fielen. Als später ein Hochaltar eingebaut wurde ging dieser Brauch leider verloren. 
    Auf der Südseite ist in die Fassade ein roher Kopf eingemauert. Viele Legenden ranken sich um den Sinn desselben. man erzählte sich, dass dieser an einen, beim Bau der Kirche tödlich verletzten Arbeiter erinnern soll. Das ist allerding äußerst untypisch für Sakralbauten. Eine andere Version vermutet ein Abbild des Kirchenpatrons. Allerdings hätte man den Heiligen Nikolaus nicht ohne seine Attribute dargestellt. Die wahrscheinlichste aller Erzählungen ist die Darstellung einer grässlichen Monsterfratze, die in der Romanik als Dämonenabwehr an Kirchen angebracht wurde. Den Unwesen sollte so der Spiegel vorgehalten werden, damit sie umkehren mögen. Das heute eher freundliche Gesicht des Reliefs wurde vermutlich später umgearbeitet.
    Im Innerne der Kirche dominieren Arbeiten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Die Orgel stammt aus Stadtlim und wurde von der Firma Eiffert gebaut. Da die Kirche nur sehr wenig umgebaut wurde über die Jahrhunderte, ist das Gesamtensemble von 1791 (letzte große Umbaumaßnahmen) erhalten geblieben.
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    Adresse
    07751 Jena OT Leutra, Leutra 16

    Aktivität gefunden bei:

    Erstellt am: 03.08.2016, Quelle: Thüringen-entdecken.de, Autor:in: keine Angabe

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