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Religiöse Bauwerke
Martinskirche - Apolda
Ritterstraße 45, 99510 Apolda
Überblick
Die alte Stadtkirche Apoldas lag einst untypischerweise außerhalb der Stadtmauern unweit des Zusammenflusses von Herressener und Schötener Bach. Erstmals wurde sie 1119 erwähnt und tatsächlich lassen sich teilweise noch romanische Mauerreste entdecken. Auch das alte romanische Altarfundament ist noch erhalten. Außerdem gibt es zwei raumteilende Rundbögen, die aus der Zeit der Romanik stammen.
Genau wie an vielen anderen Kirchen waren im Laufe der Zeiten zahlreiche Umgestaltungs und Ausbesserungsarbeiten nötig. Auch die Martinskirche wurde immer wieder angepasst und umgebaut. Schon in der Gotik wurden Änderungen vorgenommen. Belegt sind Arbeiten am Gotteshaus allerdings erst ab dem Jahr 1671.
Da sich Apolda schon im 18. Jahrhundert schnell zu einer Industriestadt mit rasant wachsender Bevölkerung entwickelte, wurden schnell Rufe nach einer größeren Kirche laut. Als der Bau der Lutherkirche schließlich abgeschlossen war, verlor St. Martin schnell an Bedeutung als Stadtkirche.
1925 trennte man das Langschiff vom Chorraum ab und nutze nur noch den vorderen Teil, die Martinskapelle, für die Gottesdienste. Im Zuge einer Renovierung im Jahr 1973/74 besserte man den Chorraum aus und entfernte die Renaissance-Kanzel sowie den alten Altar. Der Turm der Kirche bekam 1980 eine neue Beschieferung. Zuletzt ließ die Gemeinde den Innenraum der Kirche 2003 instand setzen. Heute hat die Kirche wieder Platz für ca. 100 Personen.
Besonders sehenswert in der Kirche ist das im Original erhaltene gotische Taufbecken und der Kanzelkorb von 1666. Das romanische Altarfundament, welches bei Fussbodenarbeiten 2003 entdeckt wurde, kann durch eine Glasplatte im Boden besichtigt werden.
Außerdem finden sich zahlreiche historische Grabplatten des Grafengeschlecht Vitzthum aus dem 16. Jahrhundert in der Kirche.
Die große Glocke der Martinskirche, mit einem Randdurchmesser von fast einem Meter, ist die älteste aller Apoldaer Kirchturmglocken. Sie wurde im Jahr 1503 gegossen und kam 1955 von Zottelstedt in die Stadt.
Bereits 1593 besaß die Martinskirche eine Orgel. Sie wurde mehrfach umgebaut und repariert, überdauerte aber die Wirren des ersten Weltkrieges nicht und wurde durch Vandalismus zerstört. Ein Ersatzinstrument für die Martinskapelle von 1935 musste 2003 abgetragen werden. Stattdessen wurde eine Schulorgel aus Dassel (Niedersachsen) angekauft, welche bis heute ihren Dienst in der Martinskirche verrichtet und zu den Gottesdiensten und Konzerten erklingt.
Adresse
99510 Apolda, Ritterstraße 45
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