Rubrik auswählen
    Burgen & Schlösser

    Burg Gnandstein

    Burgstraße 3, 04654 Kohren-Sahlis

    Überblick

    Hoch über dem kleinen Ort Gnandstein erhebt sich die besterhaltene romanische Wehranlage Sachsens: Burg Gnandstein. Die Höhenburg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut und ist ursprünglich mit einem rechteckigen Grundriss und einem Wohnturm errichtet worden. Aus der Anfangszeit stammt auch der 25 Meter tiefe Brunnen der Burg.
    Um 1225 wurde ein dreigeschossiger Palas errichtet. Der große Saal mit Drillingsfenstern und romanischen Kapitellen befindet sich im zweiten Geschoss. Um die Burg stärker zu befestigen, wurde der Ringmauer eine weitere Zwingermauer vorgelagert. Mitte des 13. Jahrhunderts folgte schnell der Bau des Bergfriedes.
    Ursprünglich gehörten die Burg und die zugehörigen Ländereien der Familie von Schaldebach. Im ausgehenden 14. Jahrhundert übernahm das Adelsgeschlecht von Einsiedel die Anlage. Sie ließen im Laufe der folgenden Jahre die Burg wohnlich ausbauen. Heinrich von Einsiedel ließ 1500 eine Burgkapelle einbauen.
    Der verwinkelte Raum mit Zellengewölbe beherbergt drei geschnitzte Flügelaltäre aus der Werkstatt des Peter Breuer sowie ein Chorgestühl aus Eichenholz und diverse Darstellungen des predigenden Luthers. Aufgrund des frühen Bekenntnisses der Einsiedels zur Reformation - Heinrich Hildebrand von Einsiedel (1497-1557) korrespondierte mit Martin Luther und anderen Reformatoren - erfuhr die für evangelische Gottesdienste genutzte Burgkapelle so gut wie keine baulichen Eingriffe mehr. Daher ist sie in ihrem spätgotischen Ursprungszustand hervorragend erhalten.
    Leider wurde die Burg während des Dreißigjährigen Krieges von schwedischen Truppenverbänden heimgesucht und schwer beschädigt sowie teilweise zerstört. Nachdem kurz vor Kriegsende noch ein Blitz in den Südflügel einschlug und dieser ausbrannte, entschied man sich schlussendlich, die Burg neu einzurichten und wieder aufzubauen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Interieur ersetzt und der Innenhof erhielt einen steinernen Arkadengang. Weitere Umbauten folgten im 19. Jahrhundert unter der Anleitung des bekannten Kirchenbaumeisters Woldemar Kandler.
    Die letzten Privatbesitzer, Hanns von Einsiedel und seine Tochter Sibylla Freifrau von Friesen, wurden 1945 nach der Bodenreform enteignet, obwohl zuvor ein Museum eingerichtet und die Burgkapelle für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
    Während der DDR-Zeit wurde sich wenig um den Erhalt der Anlage gekümmert. Nach der Wende begann man mit archäologischen Ausgrabungen. Seit 1992 wird die Burg von der GmbH "Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten" verwaltet und gepflegt. Das 2004 eröffnete Musuem zeigt wertvolle Gegenstände wie Meißner Porzellan, antike Möbel und sakrale Plastiken oder niederländische Gemälde des 17. Jahrhunderts. Die Räumlichkeiten des Museums werden auch regelmäßig für Sonderausstelungen genutzt. 
    overview of the map
    Adresse
    04654 Kohren-Sahlis, Burgstraße 3

    Aktivität gefunden bei:

    Erstellt am: 16.03.2016, Quelle: Thüringen-entdecken.de, Autor:in: keine Angabe