Ehemaliges Postamt Auma

Als Ergebnis entstand der Gedanke, ein neues Postamt zu errichten, der sogleich in die Tat umgesetzt wurde. Zunächst erfolgte die Bestimmung des Standortes an der Hauptverkehrsstraße. Der Aumaer Maurermeister Oskar Pufe errichtete 1904/05 das neue Gebäude mit seinen Gehilfen in der heutigen Triptiser Straße. Es erhielt im Obergeschoss eine Wohnung für den Postinspektor und in der unteren Etage die Diensträume für die Postbeamten. Gleich neben dem Postamt entstand das Beamtenwohnhaus für die im Staatsdienst stehenden Beamten. Die Einweihung des Kaiserlichen Postamts erfolgte am 1.4.1905. Zu Beginn waren vier Postboten und zwei Schalterbeamte für die Briefpost angestellt worden, dazu noch zwei Postbeamte. Pakete wurden noch mit der Kutsche transportiert. Es sollten auch Fernsprechanschlüsse in das Gebäude verlegt werden, wofür sich Bürgermeister und Rat gegenüber der Kaiserlichen Ober-Postdirektion in Erfurt verpflichten mussten, jährlich mindestens 80 Goldmark Einnahmen zu haben. Eine Telegrafie-Station gab es bereits seit 1867 im Rathaus. Die Fernsprechanschlüsse befanden sich unter dem ursprünglichen achteckigen Spitzdach, das später verändert wurde.

Im Jahr 1912 wurde ein Fernsprechvermittlungsamt aufgebaut mit 49 Haupt- und 11 Nebenanschlüssen. Ab 1919 verlor das Postamt seinen „kaiserlichen“ Beinamen und hieß nur noch Postamt Auma. Die Einrichtung einer Station für die Landkraftpost per Postbus im Jahr 1925 scheiterte an den zu kleinen Räumlichkeiten. Ab 1928 erhielt Auma einen Haltepunkt der Schnell-Kraftpostlinie Gera-Auma-Schleiz-Hof und 1929 einen weiteren an der Linie Zeulenroda-Auma. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgten Modernisierungsarbeiten, wodurch die Diensträume anders aufgeteilt wurden. Das Postamt wurde 1998 geschlossen. Die beiden Häuser - Postamt und Beamtenwohnhaus - sind heute in privaten Händen.