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    Bauwerke & Denkmäler

    Altstädter Brücke in Pforzheim

    Altstädter Kirchenweg, 75175 Pforzheim

    Überblick

    Eine Gedenktafel weist auf die historische Bedeutung und die im Kappelhof zu besichtigenden Reste der römischen Militärstrasse hin.
    Der Text der Gedenktafel lautet wie folgt:
    An dieser Stelle entstand Pforzheim PORT(us), eine römische Gründung.
    Etwa um 90 n. Chr. zur Zeit Domitians (81-96) wurde die römische Militärstraße vom Legionslager Straßburg (argentorate) über Ettlingen und Pforzheim PORT(us) zum Limes nach Cannstatt angelegt. Die Fernstraße umging den Schwarzwald im Norden und überquerte an der flachen Enzfurt den Fluß, so dass die im Oberlauf tiefeingeschnittenen Täler von Enz, Nagold und Würm gemieden werden konnten. Die Furt selbst wie auch ein 90 m langes Teilstück der Straße zwischen der heutigen Abnobastraße und der Kappelhofstraß konnten nachgewiesen werden. Diese Militärstraße stellte die Versorgung der Truppen in den Provinzen sicher. Das heutige Baden-Württemberg gehörte den Provinzen Obergermanien und Rätien an.
    Auf einem römischen Meilenstein von 245  n. Chr., den man 1934 bei Friolzheim fand, steht: a PORT(u) L(eugas) V. Übersetzt: von Pforzheim 5 Leugen (1 Leuge - keltisches Entfernungsmaß - sind 2,22 km). Die Entfernung von der Fundstelle des Leugensteines bis zur Furt beträgt tatsächlich 11,1 km.
    Das lateinische Wort portus bedeutet Flussübergang, Hafen. In merowingischer Zeit wurde die Endung -heim angefügt. 1067  wird Pforzheim erstmals als "Phorzheim" urkundlich erwähnt.
    Die heutige Stadt Pforzheim hat also ihren Ursprung am Übergang der Militärstraße über die Enz. Die Furt schaffte die Grundlage für die Entstehung einer Siedlung, deren Bewohner von den Dienstleistungen für durchziehende Truppen und Zivilreisende lebten. Mit der Zeit wurde Pforzheim ein bedeutender Etappenort. Sicher hat es damals schon Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten gegeben. Aus einer Inschrift ist auch ein Polizeiposten nachgewiesen.
    Die römische Provinz war in zivile Verwaltungsgebiete (civitates) gegliedert, deren Mittelpunkt jeweils der Hauptort gewesen ist. In Baden-Württemberg sind sechs civitates bekannt; eine davon soll Pforzheim gewesen sein.
    Ausgrabungen im Bereich der Altstädter Kirche und des Krankenhauses brachten umfangreiche Nachweise für die Existenz der frühen römischen Siedlung. So steht die Altstädter Kirche auf römischen Grundmauern, die wohl zu einem größeren öffentlichen Gebäude gehörten, das jedoch nie fertig gestellt wurde. Im Jahre 1909 fand man bei der Kirche auch einen der keltischen Göttin Abnoba geweihten Altar mit der Inschrift: Abnoba quadruvia (Vierwegegöttin).
    Südlich der Enz wurden sowohl bei der Enzkorrektion von 1903 - 1910 als auch beim Krankenhausbau der 1960er und 1970er Jahre Baureste mit Fußbodenheizungen (hypocaustum) und Teile eines Daches mit Gebälk und Ziegeln gefunden. Von den dort nachgewiesenen zwei Lagerhäusern lassen sich die Grundrisse vollständig rekonstruieren, nicht aber von den angrenzenden Wohnbauten. Auch konnten elf römische Brunnen ausgegraben werden, aus denen umfangreiches Fundmaterial geborgen wurde, so eine hölzerne Statuette der Sirona, Göttin heilkräftiger Quellen, und ein Tierjoch ( 1947) . Die Funde sind am Archäologischen Schauplatz Kappelhof zu sehen.
    Die römische Militärstraße hatte mit Sicherheit enztalabwärts eine Verbindung zu einem vicus bei Mühlacker und nach Illingen mit Anschluss an die Straße Cannstatt-Mainz. Auch dürfte es eine direkte Verbindung von Pforzheim zur römischen Siedlung SENOT(ensis), Singen, gegeben haben. Sie muss ungefähr beim Wallberg nach Norden entlang der heutigen Bundesstraße 10 verlaufen sein. Innerhalb des Stadtgebiets von Pforzheim ist der ursprüngliche Verlauf der Militärstraße nur bei der Altstädter Kirche nachweisbar.
    overview of the map
    Adresse
    75175 Pforzheim, Altstädter Kirchenweg

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    Erstellt am: 12.05.2017, Quelle: DAV Sektion Pforzheim, Autor:in: keine Angabe

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