Renaturierungsgebiet Ebertsheim

Es ist ein Projekt mit doppeltem Nutzen, das noch dazu der Erholung dient: Die Renaturierung des Eisbachs bei Ebertsheim (Landkreis Bad Dürkheim) war eine der größten derartigen Maßnahmen in Rheinland-Pfalz. Auf einer Fläche von nicht ganz fünf Hektar wurden über 25.000 Kubikmeter Erdreich bewegt.

Die Eis, wie der Bach in der Region liebevoll genannt wird, entspringt bei Ramsen und mündet bei Worms in den Rhein. Zwischen Ebertsheim und Eisenberg mäandert er mittlerweile wieder wie in alten Zeiten. Der Bachlauf hat sich in diesem Bereich durch die Renaturierung von rund 850 Metern auf fast 1250 Meter verlängert. Dies bereichert zum einen Fauna und Flora und schützt die Gemeinde zum anderen vor Hochwasser, weil ein Rückhaltevolumen von über 16.000 Kubikmetern geschaffen wurde. Und ein Rundweg mit einer Furt sowie einem Aussichtsturm sorgt nicht zuletzt für hohen Freizeitwert.

Ebertsheim, das „Dorf im Grünen“ in der Verbandsgemeinde Leiningerland, trägt diesen Beinamen auch wegen der attraktiven Aue am Eisbach zu Recht. Menschen haben sich hier schon früh niedergelassen. Dies zeigen Funde aus der Latènezeit um 500 vor Christus und der Römerzeit um 100 nach Christus. Auf der Basis eines Dorfentwicklungsplanes wurde in jüngster Zeit der Wohn- und Freizeitwert und damit die Lebensqualität im Ort, den neben dem Eisbach noch der Seltenbach und der Rodenbach erreichen, erhöht. Dies macht die ehemals fränkischen Siedlung, die erstmals 768 als „Eberolfesheim“ im Lorscher Kodex erwähnt wurde, auch für Ausflügler attraktiv.

Dazu trägt bei, dass es am Ende der Wassergasse einen attraktiven Spielplatz gibt. Schon von Weitem sieht man ein großes Spiel- und Kletterschiff. Für alle, die gerne Burgen bauen, gibt es einen Sandkasten mit Sonnensegel. Eine besondere Attraktion sind jedoch verschiedene Wasserspielgeräte, die den Eisbach im wahrsten Sinne des Wortes greifbar machen.

Da es sich beim Renaturierungsgebiet um ein Biotop handelt, in dem Pflanzen und Tiere sich selbst überlassen bleiben, gibt es keine sanitären Anlagen. Mit Blick auf das ökologische Ziel werden deshalb alle Besuchenden um besondere Rücksichtnahme gebeten. Abfall soll in jedem Fall wieder mit nach Hause genommen werden und dort in den Müll wandern. Dass es sich absolut lohnt, wenn sich die Natur frei entwickeln darf, zeigen Untersuchungen von Naturschützern bereits nach kurzer Zeit. Am Eisbach gibt es verschiedene Frösche und Molche. Hier leben zahlreiche Libellen- und Schmetterlingsarten genauso wie verschiedene Käfer- und Spinnenarten. Gut 20 Vogelarten wurden ebenfalls bereits nachgewiesen. Und im Eisbach selbst entdeckten die Naturfreunde bereits Bachforellen, Rotaugen, Gründlinge, Bachschmerlen und sogar einen Flussbarsch.

Wegbeschreibung: Ende Wassergasse Verlängerung Wirtschaftsweg, dann noch ca. 100 Meter.
Bitte beachten: Keine PKW-Zufahrt über den Wirtschaftsweg am Ende der Wassergasse! Parkmöglichkeiten am Bahnhofsparkplatz in etwa 500 Meter Entfernung.