Bauwerke & Denkmäler
Umbau des Reichstagsgebäudes, auch: Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Überblick
Die gläserne Kuppel des Reichstagsgebäudes ist aus dem Berliner Stadtbild vonheute nicht mehr wegzudenken. Der britische Architekt Norman Foster schuf mit dem Umbau des Reichstages ein Symbol für das vereinte Deutschland, für staatsbürgerliche Offenheit und parlamentarische Transparenz. Seit 1999 tagt hier die Bundesregierung.
Mit dem Bundestagsbeschluss von 1991, Parlament und Regierung des wiedervereinigten Deutschlands dauerhaft nach Berlin zu verlegen, wurde der Reichstag grundlegend umgestaltet. In dem Gebäude, das Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Architekten Paul Wallot im Stil der Neorenaissance errichtet worden war, hatten bereits der Reichstag des Deutschen Kaiserreiches und der Weimarer Republik getagt. Die Nazis hatten den Reichstagsbrand 1933 als Vorwand zur Machtergreifung benutzt, das Gebäude in der Folge aber nur für einige Ausstellungen und später als Luftschutzbunker gebraucht. Eine erste Restaurierung und Umgestaltung durch Paul Baumgarten im Stil der 1960er-Jahre wurde 1973 abgeschlossen, doch das Gebäude blieb ohne rechte Nutzung zwischen verfeindeten Machtsystemen. Erst die Wiedervereinigung rückte den Bau wieder ins politische Zentrum der Bundesrepublik.
Mit seinem Umbau gelang dem Pritzker-Preisträger Sir Norman Foster, der aus einem internationalen Wettbewerb als Gewinner hervorgegangen war, eine überzeugende Verbindung von Tradition und Moderne: Er legte einen Großteil der historischen Bausubstanz frei und verlieh dem Gebäude ein hohes Maß an Transparenz und Leichtigkeit. Er öffnete Blickachsen, entfernte die Einbauten der 1960er-Jahre und schuf helle große Räume in sachlicher Gestaltung. Beschädigungen, die dem Gebäude durch Reichstagsbrand, Weltkrieg und Wiederaufbauarbeiten zugefügt worden waren, wurden dabei zum Teil in die Gestaltung integriert und erinnern an die wechselvolle Geschichte, die es seit seiner Erbauung durchlaufen hat.
Die charakteristische Kuppel aus Glas und Stahl ähnelt dem historischen Original, ist aber mit 23 Metern Höhe deutlich niedriger als bei Wallot. Spiralförmige, um 180 Grad versetzte Rampen winden sich im Inneren zu einer Aussichtsplattform hinauf, die einen Rundumblick über die Stadt erlaubt. Das Parlamentsgebäude hat sich zu einem Wahrzeichen Berlins entwickelt, das jedes Jahr etwa eine Million Besucher anzieht.
Eigenschaften
barrierefrei
Adresse
11011 Berlin, Platz der Republik 1
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