Altes Sägewerk/ Mittelmühle

Die Mittelmühle in Bellheim, nachweislich die älteste Mühle des Ortes seit dem 17. Jahrhundert, steht in der langen Tradition der Mühlenkultur der Rheinebene. Über Jahrhunderte hinweg nutzten Korn- und Ölmühlen die fruchtbaren Erträge der Region. Angetrieben durch die Gewässer der Queich und des Spiegelbachs, spielte die Mühle eine essenzielle Rolle in der lokalen Landwirtschaft und Industrie.

Im 19. Jahrhundert erfolgte der Umbau zum Sägewerk, bevor das historische Gebäude im Jahr 2010 zu einer Kulturstätte umgewidmet wurde. Heute dient das Alte Sägewerk / Mittelmühle als Veranstaltungsort und lebendiges Denkmal der regionalen Geschichte.

Die bewegte Vergangenheit des Ortes zeigt sich auch in seiner strategischen Lage. Durch die Nähe zur deutsch-französischen Grenze war die Mühle mehrfachen Gebietswechseln unterworfen. Während des Österreichischen Erbfolgekriegs (Aachener Friede 1748) war sie Teil der französischen Grenzbefestigung „Queichlinie“, die sich von Weißenburg über Landau bis nach Germersheim erstreckte. Bodenfunde belegen die einstige militärische Bedeutung – eine rekonstruierte Schanze kann heute vor Ort besichtigt werden.

Heute vereint die Mittel­mühle Geschichte und Kultur. Der Kulturverein Bellheim e.V. bewahrt das Erbe der Mühle und nutzt das Gelände für Konzerte, Feste und Ausstellungen zur Regionalgeschichte. Ein besonderes Highlight ist der historische Backofen, in dem regelmäßig Brotback-Kurse stattfinden. Der angrenzende Kräuterpfad lädt zum Erkunden ein.

Das „Alte Sägewerk / Mittelmühle“ beteiligt sich zudem regelmäßig am „Tag des offenen Denkmals“ und bietet spannende Einblicke in die industrielle und kulturelle Vergangenheit der Pfalz.