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    Ein Bewohner der Hannoverschen Klippen: Der Hirschkäfer
    RadtourMittel

    Drei auf einen Streich im Dreiländereck: Weser, Diemel, Weser-Skywalk

    37697 Beverungen
    23,73 km
    Strecke
    2:21 h
    Dauer
    249 m
    Anstieg
    252 m
    Abstieg

    Überblick

    Mit Cordt-Holstein-Haus (1622), Rathaus, Michaelsbrunnen und katholischer Pfarrkirche (1682) präsentiert sich ein Stück Beverunger Historie in überaus malerischer Kulisse.
    Werfen Sie, bevor Sie die Weserbrücke unterqueren, die Beverungen mit dem niedersächsischen Lauenförde verbindet, noch einmal einen Blick nach rechts auf die katholische Pfarrkirche, deren dreifacher Turmhelm nun besonders ins Auge fällt.
    Während links von Ihnen die Höhen des Sollings herübergrüßen (das rechte Weserufer wird von diesem recht einheitlich geformten Waldgebirge von Bad Karlshafen bis etwa nordöstlich Holzmindens begleitet), fahren Sie unterhalb des Mühlenberges vorbei, in dessen Schutz, zwischen Radweg und Weser gelegen, sich der Campingplatz mit Bootshaus erstreckt, gern angenommen von Wassersportlern.
    Auf dem gegenüberliegenden Weserufer bestimmt jetzt zusehends das Kernkraftwerk Würgassen das Bild. Seit Ende 1971 lieferte diese 650-Megawatt-Anlage Strom und ist über Jahre hinweg größter Siedewasserreaktor des Kontinents gewesen. Im August 1994 wurde das Kraftwerk vom Netz genommen, waren doch bei routinemäßigen Inspektionsarbeiten Risse im Kernmantel entdeckt worden. Ging man zunächst davon aus, den Reaktor wieder anfahren zu können, beschloss die Betreibergesellschaft im Juni 1995, das KKW aus betriebswirtschaftlichen Gründen still zu legen. Das Kraftwerk, dessen Kühltürme bereits 1996 abgerissen wurden, soll bis etwa 2014 vollständig abgebaut werden. 
    Nur wenig später ist dann aber auch schon die Weser-Personenfähre Herstelle/Würgassen erreicht (Betriebszeit: 01.05. - 30.09.: 08.00 - 18.00 Uhr)
    Von hier ist es nicht weit bis zur 1710 im klassizistischen Stil erbauten katholischen Pfarrkirche in Herstelle. Sie weist zahlreiche Kostbarkeiten auf, so etwa das auf dem Hochaltar von 1851 stehende Altarbild mit einer von dem Bürener Maler Laudage stammende Kreuzigungsszene, eine frühbarocke Pieta oder der 1909 von Schiffern des Ortes gestiftete schmiedeeiserne und vergoldete Kronleuchter, den der Volksmund nur "Schifferleuchter" nennt.
    Auch ein kurzer Abstecher zu Kloster, Burg und Karlstein ist lohnenswert.
    Die Benediktinerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz Herstelle kann mittlerweile auf eine über 110-jährige Geschichte zurückblicken. Ora et labora - bete und arbeite - so lautet die wohl bekannteste Maxime dieses Ordens. Folglich sind die Eucharistiefeier sowie das Chorgebet, zu dem sich die Kommunität, der zur Zeit etwa 50 Schwestern angehören, sechsmal am Tag zusammentrifft, Mittelpunkt ihres gemeinsamen Lebens.
    Ora et labora, bete und arbeite, so lautet die wohl bekannteste Maxime des Benediktinerordens. Folglich sind die Eucharistiefeier sowie das Chorgebet, zu dem die Hersteller Gemeinschaft sechsmal am Tag zusammentrifft, Mittelpunkt ihres gemeinsamen Lebens. Verschiedene Werkstätten (u.a. Keramik), literarische und künstlerische Arbeiten, ein Klosterladen mit Buch-, Kunst- und Blumenbereich verschaffen dem Kloster die ökonomische Basis (Öffnungszeit des Klosterladens: Mo - Sa: 09.00 - 12.00 Uhr; 14.30 - 17.30 Uhr).
    Ob als Einzelgast oder als Kursteilnehmer, wer einmal dem oft erschöpfenden Alltag mit seinem Diktat der Sachzwänge entfliehen will, um sein Leben zu überdenken, ist im Gästehaus der Abtei Herstelle gut aufgehoben.
    Bereits im frühen Mittelalter erhob sich hier eine Wallburg, die jedoch im Laufe der Zeit verfiel. 1826 begann man mit dem Bau der neuen Burg, der 1832 vollendet wurde.
    Ferdinande Heeremann von Zuydtwyck, eine Tante von Annette von Drost-Hülshoff, war Burgherrin, und die Droste verweilte gern hier, ebenso wie die Brüder Grimm.
    Über Jahre hinweg Treffpunkt für Gelehrte und Künstler verlor die Burg jedoch nach dem Tod der Besitzerin rasch an Bedeutung.
    Derzeit befindet sich die Burg in Privatbesitz, und Gelände und Burg sind leider nicht öffentlich zugänglich.
    Der Karlstein mit dem Kreuzstein - ein mächtiger Buntsandsteinblock, auf dem  ein steinernes Kreuz mit der eingravierten Jahreszahl 797 emporragt - erinnert an Karl den Großen.
    Nach einer von W. Brockspähler 1963 vorgelegten Untersuchung ist das Bonifatiuskreuz offenbar das älteste Steinkreuz Westfalens. Auch wenn die Jahreszahl 797 wohl erst später hinzugefügt wurde, "darf doch mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß das Kreuz in diesem Jahr von einem fränkischen Steinmetzen im Gefolge des Kaisers nach dem Muster ähnlicher Denkmale in seiner Heimat ... gefertigt ist." (W. Brockspähler: Steinkreuze in Westfalen, Münster 1963, 63 f).
    Das Bauernhofmuseum auf dem Erlenhof ist nicht nur für Familien mit Kindern ein Muss, lassen sich doch hier  Heimatkunde und Nostalgie weitab von musealer Erstarrung hautnah erleben und wieder entdecken (Öffnungszeit: Di - Sa: 14.00 - 18.00 Uhr; So und Feiertage: 13.00 - 18.00 Uhr).
    Das Landschaftsbild hat sich nun geändert! Immer stärker wird hier auf der Hochfläche in unmittelbarer Nähe zur hessischen Landesgrenze der ländliche Charakter durch  einzelne Bauernhöfe betont.
    Sind Sie über die nächste Wegekreuzung  hinweggefahren, taucht vor Ihnen bereits der märchenhafte Reinhardswald auf und bestimmt mehr und mehr Ihr Blickfeld. Rechts von Ihnen, im Süden also, der Hölle-Berg mit seiner zerzausten Hochfläche, der unvergessliche Fernblicke bietet. Und links - zwischen Scheune und Waldspitze - lugt schon geheimnisvoll der Bergfried der Krukenburg hervor.
    Auf der Ruhebank hinter der großen Linde sollten Sie eine längere Rast einlegen, denn eine herrliche Aussicht lockt: rechts von Ihnen - zum Greifen nahe - die Ruinen der Krukenburg, vor Ihnen die Kolonie Nollendorf, ein Stadtteil Bad Karlshafens, und auf dem gegenüberliegenden Diemelufer wieder der Reinhardswald, der hier bis an die Diemel heranreicht.
    Ein Aufstieg auf die Krukenburg ist ebenfalls lohnenswert. Die Burg wurde 1220 zum Schutz der Stadt und des Benediktinerklosters Helmarshausen um eine bereits 1126 vom Bischof Heinrich von Paderborn errichtete Kirche erbaut, in ihrem Grundriss der Grabeskirche in Jerusalem gleichend.
    Vor allem im 11. und 12. Jahrhundert spielte die Helmarshauser Benediktiner-Abtei eine bedeutende kunstgeschichtliche Rolle. So entstand hier um 1188 das weltberühmte Evangeliar Heinrichs des Löwen, das dieser für den Marienaltar des von ihm gegründeten Braunschweiger Domes hatte anfertigen lassen.
    Faksimileseiten aus diesem Evangeliar können Sie sich in Helmarshausen im Museum im alten Rathaus ansehen sowie sich umfassend über die Buchmalerei im Mittelalter informieren (Öffnungszeiten: Di + Do: 09.00 - 11.00 Uhr; Sa + So: 15.00 - 17.00 Uhr sowie nach telefonischer Absprache mit Herrn Wolfgang Frohmüller unter Tel. 0 56 72 - 789).
    Weiter geht´s Richtung Bad Karlshafen. An der Mündung der Diemel in die Weser gelegen, wurde Bad Karlshafen 1699 vom Landgrafen Carl von Hessen als Hafenstadt angelegt. Der barocke Kern der Stadt ist rund um das künstliche Hafenbecken herum gut erhalten. Sie fahren geradeaus an der Gesamtschule vorbei, sollten aber keineswegs versäumen, das schlossartige Invalidenhaus aus dem Jahre 1719 zu betrachten.
    In Würgassen ist es geradezu ein Muss, einen Abstecher zum Weser-Skywalk zu unternehmen, den Sie nach etwa 2 km erreichen Nach dem Motto "Schweben über Fels und Wasser - bietet diese Aussichtsplattform auf zwei Ebenen, von denen eine fünf Meter nach vorn über die Klippen ragt, ein unvergessliches Aussichtserlebnis.
    Sofern Sie von Würgassen aus der Landstraße nach Lauenförde folgen, stoßen Sie unweit des Sportplatzes - auf der rechten Seite, ein wenig hinter Kastanien versteckt - auf die 1905 von Hermann Löwenherz, dem Gründer der Firma Herlag, im typischen Stil der Weserrenaissance erbaute trutzige Villa Löwenherz. Während der Zeit des Nationalsozialismus vereinnahmt vom Bund Deutscher Mädchen, diente das Gebäude bis 1965 als Flüchtlingsheim. Seit 1978 ist die Villa beliebter Treffpunkt für Motorradfreunde.
    Wenn Sie Lust haben, ein Stück moderne Stuhlgestaltung kennen zu lernen, sollten Sie in jedem Fall noch das Stuhlmuseum der Fa. Tecta besuchen (Öffnungszeiten: März - Dezember: Mi - Frei: 15.00 - 17.00 Uhr; ganzjährig: Sa: 10.00 - 12.00 Uhr).
    Merkmale
    Kondition
    Technik
    Erlebnis
    Landschaft
    Höchster Punkt195 m
    Tiefster Punkt93 m
    Beste Jahreszeit
    Jan
    Feb
    Mär
    Apr
    Mai
    Jun
    Jul
    Aug
    Sep
    Okt
    Nov
    Dez
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    Startpunkt
    37697 Beverungen

    Tour und Route gefunden bei:

    Erstellt am: 07.07.2010, Quelle: Teutoburger Wald, Autor:in: Keine Angabe

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