Religiöse Bauwerke
St. Martini zu Halberstadt
Martiniplan, 38820 Halberstadt
Überblick
Obwohl Halberstadt mehrere Kirchen hat, die die Silhouette der Stadt prägen, sticht St. Martini dabei sofort heraus. Der Grund dafür sind die Türme, die unterschiedlich hoch sind und durch einen Gang miteinander verbunden sind. Dies war wohl seit jeher ein prägendes Merkmal der Kirche, auch wenn man bis heute nicht genau weiß, warum die Türme nicht gleich hoch sind. Eine mögliche Erklärung bietet unter anderem die ursprüngliche Nutzung als Feuerwachtürme. Von oben benötigte man einen Rundumblick, um schnell auf mögliche Brände in der Stadt aufmerksam zu werden.
Ebenfalls möglich erscheint die schlichte Tatsache, dass den Bauherren das Geld ausging, sodass der zweite Turm nicht weiter ausgebaut wurde. Dahinter verbirgt sich gleichsam eine Besonderheit, denn St. Martini wurde nicht im Auftrag des Klerus, sondern von wohlhabenden Bürgern der Stadt gebaut. Sie stellt damit den Gegenpart zum Halberstädter Dom dar, der vom Bischofssitz in Auftrag gegeben wurde.
St. Martini wurde laut Quellen zwischen 1250 und 1350 erbaut, doch anhand von Mauerresten geht man davon aus, dass sich an der Stelle ein noch älterer Vorgängerbau befand. Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Martini zu 80 Prozent zerstört, es blieben nur die Außenmauern der beiden Türme stehen.
Dank einer Bürgerinitiative konnte die Kirche in den 1950er Jahren wieder aufgebaut werden und behielt danach ihre Aufgabe als „Bürgerkirche“ bei: Zur Wendezeit war die Kirche unter anderem ein Versammlungsraum des „Neuen Forums“ und ein Ausgangspunkt für die Friedliche Revolution.
Von der Ausstattung her besticht St. Martini mit einem eindrucksvollen Barockaltar, einer Kanzel aus der Renaissance, einem Taufkessel aus der Hansezeit sowie dem Orgelprospekt von David Beck.
Adresse
38820 Halberstadt, Martiniplan
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