Die Bergetappe

Diese Tour hat es in sich: Auf 47 Kilometern kommen knapp 800 Höhenmeter zusammen. Wer die Tausender-Marke knacken will, kann das auf einer Extra-Schleife zum Abschluss tun – dann stehen am Ende 62 Kilometer Gesamtdistanz und 1 155 Höhenmeter auf dem Tacho.  Start ist auf dem Parkplatz der Pfullinger Hallen. Von hier aus geht’s auf dem Radweg entlang der Kreisstraße nach Gönningen, wo auch schon der erste knackige Anstieg wartet. Die alte Steige hoch zum Rossberg bringt den Puls gleich ordentlich auf Touren, an der heftigsten Stelle darf man sich über eine rund 500 Meter lange Rampe mit fast 20 Prozent Steigung quälen. Immerhin wird man dabei nicht lebensgefährlich überholt oder mitleidig belächelt: Die Steige ist wenig befahren, und das letzte Stück ab dem Wanderparkplatz ist sogar komplett autofrei.

Oben warten schöne Aussichten – einerseits auf die Landschaft, andererseits auf die entspannte Abfahrt nach Genkingen. Wer die Tour nicht nur unter sportlichen Aspekten in Angriff nimmt, kann auf dem Weg einen Besuch in der Nebelhöhle und/oder eine Einkehr beim Maultaschenwirt einplanen. Ein paar Kalorien in der Hinterhand zu haben, kann eh nicht schaden, wenn man sich der nächsten Challenge stellen will: Die Runde führt zunächst zwar nur zur Bergstation des Stoppomaten an der Kalkofensteige – aber wer schon mal da ist, wird es sich nicht nehmen lassen, einmal runter und wieder rauf zu strampeln.

Der MTB-Club Pfullingen hat hier für alle, die auf der Jagd nach Höhenmetern und Bestzeiten sind, eine Bergzeitfahrstrecke eingerichtet. Auf einer Länge von 4,3 Kilometern kann man den Kampf gegen 280 Höhenmeter bei einer durchschnittlichen Steigung von sechs Prozent, gegen den inneren Schweinehund und gegen etliche unbekannte Gegner aufnehmen. Am Stoppomat zieht man ein Stempelkärtchen, auf dem die Zeiten dokumentiert werden. Die zurückgelassenen Karten werden ausgewertet und die Ergebnisse laufend im Internet veröffentlicht.

Über Unterhausen, wo man sich bei Bedarf im Restaurant Stern stärken kann, geht es auch schon wieder stramm auf den nächsten Anstieg zu – ein längeres Flachstück, auf dem man es gemütlich rollen lassen kann, ist allerdings nicht in Sicht. Also Zähne zusammenbeißen für den nächsten Waden-Killer: Vom Honauer Bahnhof aus machten sich früher eigens für die steile Strecke gebauten Zahnradbahn-Lokomotiven auf den beschwerlichen Weg nach oben. Der drei Kilometer lange Albaufstieg zum Traifelberg war für die Eisenbahn-Konstrukteure Ende des 19. Jahrhunderts eine Herausforderung – heute ist er eine für Radfahrer. Die Schienen wurden in den 1970er-Jahren abgebaut, aus der Bahntrasse wurde ein Radweg.

 

Extraschleife zur »Onderhos«

Oben angekommen, kann man tatsächlich doch noch ein bisschen durchschnaufen: Auf dem Radweg geht es in Richtung Holzelfingen zum Stahlecker Hof und von dort aus weiter über Ohna-stetten sowie den Oberen und den Unteren Lindenhof wieder hinunter ins Tal. Ins Arbachtal, um genau zu sein, und zurück zum Ausgangspunkt in Pfullingen. Wer jetzt genug hat, kann guten Gewissens sein Rad ins oder aufs Auto verladen und Feierabend machen: Top Leistung! Alle, die die tausend Höhenmeter voll machen wollen und können, sollten allerdings unbedingt noch die schöne Schleife zum Schönbergturm mitnehmen. Über eine Einbahnstraße geht’s hoch zum Parkplatz Wanne in Richtung »Onderhos«, wie der Turm im Volksmund heißt, und auf der anderen Seite ebenfalls ohne Gegenverkehr wieder runter. (GEA)