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    MountainbikeMittel

    Durchs Holzland

    94086 Bad Griesbach i.Rottal
    34,06 km
    Strecke
    3:00 h
    Dauer
    339 m
    Anstieg
    339 m
    Abstieg

    Überblick

    Einmal mehr sollten Rad und Fahrer auch in schwierigerem Gelände zurecht kommen. Es gibt zwar Asphalt, aber auch Feld- und Radwege, teils mit Schotter. Ausgeschildert ist auch diese Tour nicht, daher wird die Bad-Birnbach-App ausdrücklich empfohlen (www.badbirnbach.de/wandern), um sich via GPS bequem navigieren zu lassen. Als Ausgangspunkt empfehlen wir das Kurgebiet in Bad Griesbach. Grundsätzlich kann der Einstieg natürlich an jedem beliebigen Punkt der Route erfolgen. Wir verlassen das Kurgebiet über die Kurallee und nutzen den Weg, der fast parallel zur PA 73 Richtung Stadtgrenze führt. Ehe es in die Stadt geht, überqueren wir die Hauptstraße und fahren durch Leithen. Es geht weiter nach Hub und Hubersberg nach Furtner, wo wir links in die PA74 einbiegen, die wir in Lederbach nach links wieder verlassen. Die Höfe, die hier in der Landschaft verstreut sind, gehören schon zum Ortsteil Amsham. Wir steuern, begleitet von schönen Ausblicken, geradewegs auf Weng zu und begegnen dabei auch dem Amshamer Bach. Die Kirche in Weng ist einen Abstecher wert. Sie ist Johannes dem Täufer geweiht ist. Weng bringen viele unweigerlich in Zusammenhang mit dem Heiligen Bruder Konrad von Parzham. Das Elterngrab befindet sich unmittelbar an der Kirche, drinnen steht eine lebensgroße, aus Lindenholz geschaffene Figur des Rottaler Heiligen. Das alte Schulgebäude in Weng am Fuße der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ist gründlich hergerichtet. Außen ziert ein kleines Schild mit der Aufschrift „Schule des Hl. Konrad“, davor steht eine Bank, die zum Verweilen einlädt.
    Wir biegen vor Weng rechts ab und erreichen die Dorfstraße, in die wir rechts einbiegen und der PA72 für eine Weile folgen. Sie bringt uns durch ein größeres Waldstück nach Schnellertsham. Hier scheint die Zeit - Gott sei Dank! - stehengeblieben zu sein. Das Ensemble umfasst etliche in ihrer Ursprünglichkeit erhaltenen Bauernhöfe. Vierseithöfe und Dreiseithöfe reihen sich aneinander. Die Dorfkapelle in Schnellertsham stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert. Wir bleiben noch auf der Kreisstraße, bis wir links in die PA74 einbiegen können. Wir fahren durch Hötzenham. In Riedertsham fällt ein ebenso schönes, altes wie mächtiges Hoftor auf der rechten Seite auf. Eine gute Wegmarke, denn bei nächster Gelegenheit verlassen wir die Kreisstraße nach links und bleiben auf dieser Route, bis wir Grongörgen erreichen. Die Wallfahrtskirche dort weist den Weg. Wer sich für Spätgotik in Niederbayern interessiert, kommt an dieser Kirche keinesfalls vorbei. Sie hat bemerkenswerte Geschichten zu erzählen. Das beginnt mit der Wallfahrt. „Ob hier ursprünglich schon der hl. Gregor oder aber die hl. Korona bzw. der hl. Gregor verehrt wurden, ist heute nicht mehr schlüssig zu beweisen“, heißt es im Kirchenführer. Die Kirche ist ein beachtenswerter, spätgotischer Gewölbebau, den das Kloster St. Salvator in den Jahren 1460 – 1472 errichten ließ. Besonders ins Auge springen in der Kirche die Glasgemälde, die aus spätgotischer Zeit erhalten geblieben sind – ein wahrer Kunstschatz, der 1470 bis 1480 zurückgeht. Das ursprüngliche Patrozinium war dem heiligen Papst Gregor gewidmet. Die Einsetzende Verehrung des heiligen Leonhard führte dazu, dass die Kirche mit ihm quasi einen zweiten Patron bekam. 1971 wurde der Leonhardiumritt wiederbelebt. Er zählt heute zu den schönsten in ganz Niederbayern. Wir bleiben auf der Route und lassen Oberndorf rechts liegen. Es geht wieder durch die Landschaft. Zunächst treffen wir auf der Anhöhe zwischen Grongörgen und Kemauthen auf ein schönes Leonhardimarterl. Gleich darauf erinnert ein steinernes Marterl an den Tod eines Priesters aus dem Kloster St. Salvator im Jahr 1800. Hier findet sich unter Schatten spendenden Bäumen auch eine Bank zum ausrasten. Wir bleiben auf unserer Strecke, bis wir rechts und dann gleich wieder links abbiegen können, um auf der ST2324 Kemauthen zu durchqueren. Unmittelbar darauf sind wir in Wolfakirchen, einer vergleichsweise jungen Pfarrei , die aber eine große Geschichte hat. Ursprünglich war sie eine Filiale der Pfarrei Uttlau. Von 1805 an war Wolfakirchen dann Filiale der Pfarrei Haarbach und wurde ab 1894 als Expositur von Haarbach geführt. Die Kirche ist ein schöner spätgotischer Gewölbebau, der auf die Zeit um 1490 datiert wird. Sie bietet Sehenswertes. Dazu gehören die Glasgemälde im Südostfenster. Zu den wertvollen Holzfiguren zählt eine gotische Darstellung „Maria mit Kind“ , die der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zugeordnet wird. Der Hochaltar ist Barock, mit Rokokozutaten. Die Seitenaltäre sind späteres Rokoko. Wir bleiben auf der ST2324 und kommen nach Brunndobl. Jetzt geht es steil den Berg hinauf. Wir passieren die Kapelle in Gillöd, ein neugotischer Backsteinbau, der im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Auf der Kuppe angekommen, biegen wir rechts ab und haben nun eine längere Abfahrt vor uns, die uns durch Oberbirnbach führt. Von hier aus können wir den Radweg nutzen und kommen nach Schwertling. Die
    hiesige Kapelle ist ein schöner, schlichter Holzbau mit Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert. Auch zwischen Schwertling und Bad Birnbach nutzen wir den Radweg, der uns in Grottham wieder an einer bemerkenswerten Kapelle vorbei führt. „Ein Neubau von 1996/1997“, wie man der Liste der Baudenkmäler entnehmen kann, aber mit Ausstattung der Vorgängerkapelle von 1831. Es ist eine Marienkapelle, die zum Verweilen und zum stillen Gebet einlädt. Der Mühlsteig führt uns nun nach Bad Birnbach. Am Lebenszentrum Gräfin Arco vorbei sind wir nun im Herzen des Rottaler Marktfleckens. Wo einst ein paar Tausend Autos durch den Ort brausten, ist heute Bad Birnbachs gute Stube. Die Rede ist von der Hofmark, dem historisch gewachsenen Kern des ländlichen Bades, das viel von seiner Ursprünglichkeit erhalten konnte und doch in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts so viel Veränderungen erfahren hat. Bei der Sanierung hat man sich einen Brunnen gewünscht. Einen christlichen Bezug sollte er haben, alleine schon wegen der Nähe zur Pfarrkirche. Ein Marienbrunnen war naheliegend. Joseph Michael Neustifter wählte eine besondere Form der Darstellung. Weil die Stelle an der alten, von Wien bis Paris führenden Römerstraße liegt, formte er den Bronze-Brunnen aus wie einen römischen Meilenstein. Unter anderem sind Hinweise zu den drei wichtigsten Marienwallfahrten der alten Diözese Passau zu finden: zur Lieben Frau in Altötting, zum berühmten Gnadenbild auf dem Gartlberg und nach Mariahilf in Passau. Auch die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt sollte man besuchen. Die heutige spätgotische Pfarrkirche wurde 1483 erbaut und musste im Jahr 1675 nach einem Brand erneuert werden. 1734 errichtete Caspar von Schmid die Chrysanthikapelle im Rokoko-Stil, vermutlich als Grabgelege für seine Familie gedacht. Der klassizistische, 42,15 Meter hohe Turm wurde 1828 errichtet. Im Laufe der Zeit veränderte die Pfarrkirche ihr Aussehen. So wurde in den 1880er Jahren der Innenraum im Stil der Neogotik gestaltet. Aus dieser Zeit stammt auch der Hochaltar, der die Krönung Mariens zeigt.
    Auf der Passauer Straße geht es weiter nach Lengham. Hier kann man die Pfarrkirche St. Ulrich besuchen. Die Kirche wird dem 14. Jahrhundert zugeschrieben, das Schiff ist aber wohl viel älter. Es geht weiter nach Naßberg. Hier können wir eine Unterführung der B388 nutzen, um unbehelligt auf die andere Seite der Bundesstraße zu gelangen. Wir bleiben auf diesem Weg, bis wir rechts nach Holzham abzweigen können. Auf dem Weg durch den Ort kommen wir am Holzhamer Kirchlein vorbei. Am schmucken, unverputzten Ziegelbau gibt es außen einen Hinweis auf die Erbauer der Kirche: „Zu Gottes und der hl. Jungfrau Lob und Preis hat Jakob Meilhamer Mittermeier von Holzham und sein Eheweib diese Kapelle im Jahre 1861 erbauen lassen“. Wir steuern nun Kindlbach an. Hier biegen wir auf die PAN19 ein, aber nur kurz, denn bald geht es parallel zur B388 auf einem Anwandweg weiter, bis wir auf die historische Rottbrücke in Schwaim treffen. Kaum mehr vorstellbar, dass sich hier einmal der ganze Verkehr von und zur B388 durchschlängeln musste. Heute trifft man hier auf Radfahrer, Spaziergänger – und Fischer. Die Brücke aus dem Jahr 1927 wurde saniert und steht da wie ein eisernes Denkmal. Sie gibt schöne Blicke auf die Rott preis. Wieder nutzen wir eine Unterführung für Radfahrer und Fußgänger, um nach Schwaim zu gelangen. Über die Summerhofstraße haben wir Bad Griesbach Therme schon bald fest im Blick. Es folgt ein letzter Anstieg, ehe wir am Passauer Wolf und dem Bürgermeister-Hartl-Platz den Ausgangspunkt erreichen. Hier bietet sich ein Besuch der Emmaus-Kirche an. Wir sprechen vom ersten gemeinsamen Gottesdienstraum zweier christlicher Konfessionen, der römisch-katholischen und der evangelisch-lutherischen. Alois Anetseder und Martin Geisler, der eine katholischer Pfarrer, der andere evangelischer Geistlicher, entwickelten die Idee einer ökumenischen Kirche. 1989 entschied man sich zum Bau. Der Entwurf der Kirche samt Kurseelsorgezentrum stammt von Alexander Freiherr von Branca und Norbert Liebich. Alois Hartl, der Bad Griesbacher Pionier, machte das Projekt möglich, indem er das Grundstück zur Verfügung stellte. Im Inneren findet man eine moderne Gestaltung mit vielen Details und Kunstwerken vor. Was vielleicht nicht auf Anhieb auffällt, sei deshalb besonders erwähnt: Vom Fußbodenbelag aus schönem Südtiroler Rotmarmor hebt sich der Altarbereich mit Granit aus Flossenbürg ganz bewusst ab. Es ist eine Erinnerung an das Konzentrationslager, in dem auch der große evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer – wie so viele andere – sinnlos ermordet wurde.
    Merkmale
    Kondition
    Technik
    Erlebnis
    Landschaft
    Höchster Punkt457 m
    Tiefster Punkt336 m
    Beste Jahreszeit
    Jan
    Feb
    Mär
    Apr
    Mai
    Jun
    Jul
    Aug
    Sep
    Okt
    Nov
    Dez
    overview of the map
    Startpunkt
    94086 Bad Griesbach i.Rottal

    Tour und Route gefunden bei:

    Erstellt am: 28.08.2024, Quelle: Bad Birnbach, Autor:in: Kurverwaltung Bad Birnbach

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