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Wanderurlaub in Deutschland

Wanderurlaube bedeuten pure Erholung vom anstrengenden Arbeitsalltag. Gerade aktive Urlaube sorgen dafür, dass man sich hinterher erholt und bereit für den Berufsalltag fühlt. Neue Eindrücke, Ruhe und Bewegung bieten den perfekten Ausgleich zu Eintönigkeit oder Stress. Und dafür musst du nicht einmal bis in die Alpen reisen. Auch im Mittelgebirge mit Harz, Frankenwald, Westerwald und weiteren Regionen gibt es viel zu entdecken.

Illustration: Eine Gruppe wandert zusammen.

In aller Kürze

  • Wandern kann ein gemütliches Schlendern oder eine sportliche Herausforderung sein.
  • Für eine Wanderung brauchst du die passende Ausrüstung. Gutes Schuhwerk ist das A und O.
  • Die Länge der Tour solltest du von deiner körperlichen Fitness abhängig machen.
  • Alleine oder mit Familie oder Hund wandern – Wanderurlaube kannst du ganz unterschiedlich gestalten.

Besondere Wandergebiete

Du suchst nach der passenden Region für deinen nächsten Wanderausflug? Für ein bisschen Inspiration haben wir hier 5 Wanderregionen ausgesucht, bei denen jeder auf seinen Geschmack kommt.

Malerweg, Sachsen

Der Malerweg ist ein Rundgang, der meist in 8 Etappen aufgeteilt wird. Für die solltest du jeweils einen entspannten Tagesausflug einplanen. Einige Tagesetappen im Bergland dauern nur 4 Stunden und sind leicht zu bewältigen. Andere dauern bis zu 7 Stunden und können herausfordernd sein. An den jeweiligen Etappenzielen kannst du weitere Übernachtungen buchen, um dich einen Tag auszuruhen oder um die Umgebung zu besichtigen. Es erwarten dich spektakuläre Panoramawege und besondere Sehenswürdigkeiten wie die Bastei.

Die Bastei
© dieter76/Fotolia

Es bietet sich auch der Besuch in einer Berggaststätte oder ein Ausflug auf den Caspar-David-Friedrich-Rundweg an. Der Wanderweg ist mit wenigen Umwegen auch für die Wanderung mit Hund gut geeignet. Kinder sollten entweder in der Kinderkraxe getragen werden oder schon im späteren Schulalter sein. Von Sachsen nach Thüringen geht außerdem der Weitwanderweg “Kammerweg”.


Kapelle in Brechtesgaden
© Schwoab/Fotolia

Berchtesgaden

Hier ist für jeden etwas dabei. Anfänger finden im Nationalpark viele gute ausgebaute Qualitätswege und für Profis gibt es einige Herausforderungen. Wenn es mal zu anstrengend wird, kannst du mit Seilbahnen und Bussen den Aufstieg zum nächsten Aussichtspunkt verkürzen. Hier gibt es außerdem viele Angebote für Kinder und hundefreundliche Gasthäuser und Hotels. Auch Wellness-, oder Wanderhotels sowie Berghütten sind in der Region zu finden. Regentage tun deinem Urlaub keinen Abbruch, denn es gibt etliche Museen und andere Indooraktivitäten.

Im Winter wird Berchtesgaden zum beliebten Skigebiet. Neben dem Fokus auf Tourismus gibt es dort allerdings auch verschiedene “Umweltbildungsmaßnahmen”, vor allem im Zusammenhang mit dem Naturschutzgebiet.


Schwarzwald & Schluchtenstieg

Wenn es nicht gleich die Alpen sein müssen, kannst du auch im Schwarzwald einen erholsamen Wanderurlaub genießen. Denn auch hier gibt es viel Abwechslung. Entscheide dich für ein Hotel oder eine Ferienwohnung und plane von da aus Strecken und Ausflüge. Du kannst dich auch für die 6 Etappen des Schluchtenstiegs entschließen und so jede Nacht in einem anderen Hotel übernachten. Der Fernwanderweg im Schluchtenstieg kann übrigens gleich als komplette Tour gebucht werden. Dann musst du dich nicht um jedes Hotel einzeln kümmern.

Wald
© marc-pell/Unsplash

Es erwarten dich wunderschöne Aussichten und eine abwechslungsreiche Natur mit Wald, Felsen, Bächen und Wasserfällen. Auch kannst du im Schwarzwald verschiedene Burgen und Burgruinen wie die Burg Waldeck besichtigen.


Schloss Neuschwanstein
© adogg/Fotolia

Neuschwanstein

In Schwangau gibt es nicht nur das Schloss Neuschwanstein, sondern auch moderate Gipfel zu erklimmen, wie zum Beispiel den Tegelberg. Hier kannst du wandern, klettern oder die Bergbahn nehmen. Wer es eher flach mag, kann die Natur um die verschiedenen Seen und Flüsse herum genießen. Das Gebiet ist sehr einsteiger- und kinderfreundlich. Neben dem Schloss Neuschwanstein sind auch das Schloss Linderhof im Ammergebirge und das Schloss Hohenschwangau sehenswert.

Bei An- oder Abreise lohnt es sich, einen Städtetrip anzuhängen. Die Städte Freiburg, Karlsruhe, Augsburg, Regensburg oder München liegen auf dem Weg und sind eine Besichtigung wert.


Wandern an der Ostsee

Wandern geht nicht nur in den Bergen, sondern auch am Meer. An der Ostsee kannst du bei deinen Wanderausflügen die frische, salzige Meeresbrise genießen, während du an Klippen entlang wanderst oder kletterst. Beim Wandern am Meer gibt es einen großen Vorteil: Du musst dir keine Sorgen um große Höhenunterschiede machen, da die meisten Wege sehr flach sind. Vorbei an Steilküsten, durch Vogelschutzgebiete und über kilometerlange Holzstege gibt es immer wieder Neues zu entdecken.

Küste an der Ostsee
© philipp-deus/Unsplash

Wenn du mal genug vom Wandern hast, kannst du einfach einen ruhigen Tag am Strand verbringen. Gerade auf der Insel Rügen oder um die Stadt Kappeln gibt es viele Möglichkeiten, seine Zeit in der Natur zu verbringen.

Wanderurlaub geplant, doch die Touren fehlen?

Gib deinen Ort ein und finde passende Wandertouren in der Nähe.

Tipps & Tricks beim Wandern

Beim Wandern gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Hier erfährst du alles, was du vor deiner ersten Tour wissen musst. So steht dem Wanderurlaub nichts mehr im Weg.

Was ist unter Wandern überhaupt zu verstehen?

Wandern ist eine beliebte Art, die Natur zu genießen. Es kann ein gemütliches Schlendern durch die Landschaft oder aber eine sportliche Herausforderung sein. Wandern ist nicht nur auf Berge beschränkt. Wälder, Seen oder das Meer eignen sich ebenso als Wanderregion.
Eine besondere Form des Wanderns sind Hüttentouren. Dort wanderst du von einer Almhütte zur nächsten. Eine Extremform davon ist das sogenannte Biwaken. Hier übernachtest du im Freien – nur im Schlafsack. In den Alpen gibt es jedoch sogenannte Biwakschachteln. Diese sind sehr kleine Unterkünfte, in denen man notfalls übernachten kann.
Ein weiterer Trend ist das Trailrunning. Trailrunner wandern nicht, sie joggen oder rennen Berge und felsige Pfade hinauf und herunter.
Sehr beliebt ist die Alpakawanderung. Dabei kannst du in Gruppen und mit der ganzen Familie mit Alpakas in Begleitung wandern gehen.

Wie verhalte ich mich richtig?

Wer wandert, möchte die Natur genießen. Da sollte man ein paar Regeln – vor allem in Naturschutzgebieten – einhalten.

  • Müll mitnehmen: In den Bergen oder im Wald gibt es keine Müllabfuhr. Lässt du deinen Müll liegen, schadest du der Umwelt.
  • Zu viel Lärm: Vor allem wenn du mit Kindern unterwegs bist, kann es schon mal lauter werden. Aber sicher nicht immer und überall. Erkläre vor dem Wandern, dass man Rücksicht nehmen muss und trotzdem Spaß haben kann.
  • Kräfte richtig einschätzen: Achte beim Wandern auf deinen Körper. Wenn dir schwindelig oder kalt ist, nimm den kürzesten Weg zurück.
  • Wander-Etiquette: Begegnest du abseits der überfüllten Touristenpfade anderen Wanderern, ist es höflich, zu grüßen.

Ausrüstung

Das wichtigste bei einer Wanderung sind immer die Schuhe. Hier sollte auf keinen Fall gespart werden. Lass dich dazu am besten in einem Fachgeschäft beraten.
Anhand der Checklisten zu den verschiedenen Themen kannst du dir eine passende Packliste zusammenstellen.

  • Daunen- oder Skijacke
  • Handschuhe
  • Schal
  • Mütze
  • Thermoskanne mit Kaffee, Tee oder Kakao
  • Taschentücher
  • Zeckenset
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille
  • Hut
  • Softshelljacke
  • Trinkwasser
  • Badesachen
  • Zeckenset
  • Wasserfeste Kleidung
  • Taschentücher
  • Schal
  • Mütze
  • Handschuhe
  • Spielzeug zur Beschäftigung
  • Feuchttücher
  • Ersatz- oder Funktionskleidung
  • (Kinderkraxe)
  • Decke
  • Leine
  • Extra Zeckenset
  • Wasserschale und Wasser
  • Hundefutter
  • Hüttenschlafsack
  • Rucksack (30-40 Liter)
  • Ladeakku und -kabel (Smartphone)
  • Stirnlampe oder Taschenlampe
  • Ohrstöpsel
  • Reisewaschmittel
  • Wechselkleidung
  • Zwiebellook, der sich an jede Temperatur und jedes Wetter anpassen kann
  • Kompass oder GPS-Gerät
  • ausreichend Wasser, also ungefähr 500 ml pro 2 Stunden wandern.
  • gutes Schuhwerk, am besten vor der ersten großen Tour bereits eingelaufen.
  • genügend Proviant für unterwegs.
  • zusätzlicher Zucker in Form von Müsliriegeln, Bonbons oder Schokolade.
  • ein Erste-Hilfe-Set mit allen hilfreichen Telefonnummern wie die vom Hotel oder den Bergrettern.
  • eine offline verfügbare, gut lesbare Karte mit genügend Straßennamen.
  • ein zusätzlicher Plastikbeutel für Müll.
Wanderer mit orangenem Rucksack
© simon-migaj/unsplash

Wieviel kann ich am Tag wandern?

Wieviele Stunden du wandern kannst, hängt von deiner körperlichen Fitness ab. Viele Pausen können Routen schnell verlängern. Auch die Gehgeschwindigkeit macht einiges aus. Das entscheidet, ob die Wanderung ein langer Spaziergang oder eine sportliche Herausforderung wird.

  • Geh’ vor deiner ersten Wanderung eine Stunde spazieren. So findest du heraus, wie gut du zu Fuß bist. Ist die Stunde kein Problem, kannst du ruhig 2-3-stündige Wanderungen planen.
  • Bedenke immer: Durch die vielen schönen Aussichten vergeht die Zeit immer schneller und der Weg kommt einem nicht so anstrengend vor.
  • Eine entspannte Tagestour dauert etwa 6 bis 7 Stunden. Anfänger können solche Strecken gut in der 2. Urlaubswoche bewältigen. Beachte immer die Höhenmeter. Wer fit ist, kann eine Tagestour mit 400-600 Höhenmetern gut schaffen. Hier findest du mehr zum Thema Wandern als Tagesausflug.
  • Besonders im Mittelgebirge gibt es viele schöne Weinwanderwege. Auf solchen Pfaden verbringt man mehrere Tage und legt in Tagesetappen meistens 3-7-stündige Strecken zurück.
  • Für eine sportliche Herausforderung lohnen sich Tagestouren, bei denen du zwischen 1000 und 1200 Höhenmeter zurücklegen musst. Für solche Strecken solltest du 8 bis 10 Stunden einplanen.

Wichtig!

Schon ab 2000 Metern Höhe kann die Höhenkrankheit zum Problem werden und im schlimmsten Fall tödlich enden. Ist diese Höhe geplant, sollte das ab 1500 Metern zu Fuß geschehen, falls du vorher mit Bus, Bahn oder Seilbahn gefahren bist. So gewöhnt sich der Körper langsam an die Höhe. Auf über 2000 Meter Höhe solltest du nicht mehr als 300-500 Höhenmeter pro Tag aufsteigen. Denn die eigene Leistungsfähigkeit nimmt pro 1000 Meter um 10% ab.

Mit wem wandere ich am besten?

Ob du nun mit der Familie, mit dem besten Freund des Menschen oder alleine reist: Deinen Wanderurlaub kannst du ganz unterschiedlich gestalten. Worauf du achten musst, wenn du in Begleitung oder alleine wanderst, erfährst du hier.

Wandern für Familien

Auch für Kinder ist ein Wanderurlaub genau das Richtige: Sie lernen die Natur kennen und entdecken mit viel Bewegung neue Orte. Je nachdem, in welchem Alter dein Kind ist, solltest du auf folgende Dinge achten.

Für dieses Alter eignet sich eine Kinderkraxe oder Kindertrage. Solche Wanderungen gelten als förderlich für die Entwicklung des Kindes. Denn durch das Bewegen auf unebenem Terrain schult auch das Kind den Gleichgewichtssinn und bekommt früh einen Zugang zur Natur. Mach’ viele Pausen, damit sich dein Kind nicht langweilt. Achte vor allem während des Wanderns darauf, das Kind vor Überhitzung oder Unterkühlung zu schützen.
Hier kannst du auch längere Tagesetappen planen, die bis zu 3 oder 4 Stunden dauern. In den Bergen können einfache Kletterpartien eingeplant werden. Daran haben Kindern in der Regel mehr Spaß als an geraden Strecken. Auch spannend für das Kind sind Highlights wie ein Fluss, Wasserfälle oder Tierparks.
Es ist wichtig, deinem Kind einige Verhaltensregeln nahe zu legen und Fragen zu beantworten, bevor es losgeht.
Auch Strecken bis zu 5 Stunden sind in dem Alter gut zu schaffen – vorausgesetzt, es kann sich für solche Ausflüge begeistern. Die Kinder sollten in dem Alter mehr Verantwortung bekommen, wie zum Beispiel mit spezieller Ausrüstung die Natur erkunden. Manchen Kindern kann man bereits ein Taschenmesser anvertrauen, anderen eher einen Lupenbecher oder Ähnliches.

Wandern für Alleinreisende

Zeit für sich haben oder neue Menschen kennenlernen – beim Wandern ist beides möglich. Gerade in den Alpen und im Schwarzwald gibt es eine große Auswahl an Wanderhotels, die geführte Wandertouren für verschiedene Schwierigkeitsgrade anbieten. Willst du auf keinen Fall ohne Begleitung wandern, kannst du an den Touren teilnehmen. Dabei liegt es an dir, wie sehr du dich in die Gruppe integrieren möchtest. Wenn dir mal keine Tour zusagt, kannst du natürlich einfach alleine losziehen. Dabei solltest du auf ein paar Dinge achten. Wandern kann, besonders in den Bergen, gefährlich sein. Gib dem Hotelpersonal zur Sicherheit Bescheid, wo und wie lange du unterwegs bist. Das kann dir in einem Notfall das Leben retten.

Wandern mit Hund

Für die meisten Hunde ist ein Wanderurlaub das Größte. Viel Auslauf und die Natur sind ideal für die Vierbeiner. Machst du Urlaub mit Hund, musst du schon bei der Suche nach dem passenden Hotel darauf achten, dass dein Hund dort erwünscht ist.
Die Wanderwege sollten generell keine Abschnitte haben, auf denen man klettern muss.
Auch dein Hund muss sich an die längeren Strecken gewöhnen. Nimm also Rücksicht auf seine oder ihre Kondition. In Naturschutzgebieten und anderen Naturparks muss dein Hund an der Leine bleiben. Auch hier hilft es, sich vom Hotelpersonal oder an der Touristeninformation Tipps vor Ort abzuholen.

Wandern mit Hund
© sasha-sashina/unsplash

Wandern nach Jahreszeit

Wandern kann man das ganze Jahr über. Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten.

Frühling

Im Frühling bedecken wunderschöne Blumen den Waldboden. Die Temperaturen sind meist moderat und es gibt die ersten Sonnenstrahlen. Allerdings ist auch die Regenwahrscheinlichkeit höher und viele Wege nach dem Winter noch aufgeweicht.

Sommer

Im Sommer lohnen sich Wanderungen entlang an Flüssen, am Meer oder um Seen herum. So kannst du dich im Wasser erfrischen. Trotzdem solltest du immer darauf achten, vor der Sonne geschützt zu sein. Sprich mit dem Hotelpersonal oder Einheimischen. In den Bergen, besonders in den Alpen kann das Wetter zu jeder Jahreszeit plötzlich umschlagen.

Herbst

Hier ist das Wandern am schönsten. Die Temperaturen sind noch relativ warm und beständiger als im Frühling. Soll es nicht ganz so hoch hinausgehen, sind im Herbst auch Weinwanderungen durch die deutschen Weinberge zu empfehlen. Nach der Hauptsaison sind in den höheren Gebieten weniger Touristen unterwegs. So kannst du die Natur ungestörter genießen.

Winter

Schneeschuhwanderungen, Rodeln oder Skifahren – das kann man alles mit seinem Wanderurlaub im Winter verbinden. Achte bei deinen Touren darauf, dich immer warm anzuziehen und zum Beispiel eine Thermoskanne einzupacken.