TOP 17: Residenz Würzburg
Im Gegensatz zu anderen Bauwerken wurde die Residenz Würzburg mit kurzen Unterbrechungen in nur knapp einer Generation von 1720 bis 1744 neu errichtet und schließlich bis 1780 fertig ausgestattet. Sie diente als ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe und gehört nun zu den bedeutendsten Schlossanlagen in Europa. Der Bau verbindet Strömungen des deutschen Barocks, der französischen Klassik und des Wiener Reichsstils und bildet ein beachtliches Gesamtkunstwerk, das von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.
Der Bau der Residenz
Die Planung der Residenz erhielt der noch sehr junge und unbekannte Architekt Balthasar Neumann vom ersten Bauherrn Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn. Er hat in seinem Entwurf verschiedenste Architekturströmungen von französischer Schlossarchitektur über Wiener Barock bis zu oberitalienischem Palast- und Sakralbau zusammengefasst. Besonders unvergleichlich ist seine gewählte Raumfolge: Vom Vestibül und dem Gartensaal durch das Treppenhaus und dem Weißen Saal bis in den von Giovanni Battista Tiepolo freskierten Kaisersaal. Neben den vielen führenden Architekten musste sich Neumann mit Dekorationskünstlern, Bildhauern und den größten Freskenmalern des 18. Jahrhunderts auseinandersetzen, die die Räume ausstatten sollten.
In der Residenz
Insgesamt 40 Schlossräume lassen sich in der Residenz Würzburg besichtigen, die eine reiche Fülle von Möbeln, Wirkteppichen, Gemälden und anderen Kunstschätzen des 18. Jahrhunderts bieten. Besonders die Ausstattung des Baus zeigt künstlerische Hochleistung. So gelten die beiden Deckenfresken des Venezianers Giovanni Battista Tiepolo im Kaisersaal und im Treppenhaus als Glanzlicht der Innendekoration. Innerhalb der Residenz schufen drei Generationen von Künstlern und Kunsthandwerkern aus ganz Europa eine eigenständige Spielart der Würzburger Hofkunst. Das lässt sich auch in der Staatsgalerie wiederfinden, die Venezianische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts zeigt. Auch die separat zugängliche Hofkirche ist ein Besuch wert, denn sie stellt den Höhepunkt sakraler Kunst in Würzburg dar.
Der Wiederaufbau
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 brannte die Residenz Würzburg durch einen Luftangriff fast vollständig aus. Jedoch hielten Wölbung einiger Haupträume dem Brand stand, sodass eine große Zahl von Einrichtungsgegenständen und Wandverkleidungen ausgelagert werden konnten. Dies gab Anlass zu einem Wiederaufbau. Zum Abschluss davon wurde 1987 das aufwendig konstruierte Spiegelkabinett wiedereröffnet.
Der Hofgarten
Als die Bauarbeiten an der Residenz abgeschlossen waren, wurde in der Regierungszeit des Würzburger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinesheim (reg. 1755 - 1779) die Ausgestaltung des Würzburger Hofgartens begonnen. Dazu wurde der Gartenkünstler Johann Prokop Mayer als neuer Hofgärtner engagiert. Er teilte die Anlage in einzelne, symmetrisch gegliederte und in sich geschlossene Gartenpartien: Den Ostgarten, den Südgarten und das Areal der Gärtnerei. Diese verschiedenen Gartenbereiche stattete er mit einer Fülle geschnittener Formobstbäume, Hecken, Spaliere, Kübelpflanzen und Laubengängen aus.
Öffnungszeiten:
April bis Oktober: 09:00 - 18:00 Uhr
(Kassenschluss 17:30 Uhr)
November bis März: 10:00 - 16:30 Uhr
(Kassenschluss 16:00 Uhr)
Heiligabend, Erster Weihnachtstag,
Silvester, Neujahr und Faschingsdienstag: geschlossen
Anschrift:
Residenz Würzburg
Residenzplatz 2
97070 Würzburg